Nicht nur Frauen, sondern auch Männer leiden stark, wenn ihr Haar immer schütter wird. Schönes Haar wird in der Gesellschaft weiterhin als ein Zeichen für Jugend gewertet. Vermehrter Haarausfall wird daher schnell zur psychischen Zerreißprobe. Heutzutage bietet die ästhetische Medizin zum Glück verschiedene Ansätze an, um gegen dieses Problem gezielt vorzugehen. Die PRP-Haarwurzelbehandlung ist eine solche Methode, bei der ein bestimmter Teil des Eigenblutes der Patienten genutzt wird, um den Haarausfall zu stoppen. Außerdem sind mehr Dichte und gesünderes, volleres Haar die erklärten Ziele dieser Behandlung.
Die PRP-Eigenbluttherapie ist grundsätzlich in verschiedenen Bereichen der ästhetischen Medizin im Einsatz. Wird dieser Ansatz bei der Haarmedizin genutzt, so wirkt er sich auf folgende Faktoren positiv aus:
Das grundlegende Prinzip der PRP-Eigenbluttherapie für die Haare beruht darauf, dass ein gesundes Wachstum der Haare nur dann möglich ist, sofern die Haarwurzeln mit den erforderlichen Nährstoffen versorgt werden. Die Abkürzung „PRP“ kommt aus dem Englischen und steht für „platlet-rich plasma.“ Übersetzt handelt es sich dabei also um thrombozyten- oder plättchenreiches Plasma. Dieses Blutplasmakonzentrat wird aus dem Blut der Patienten gewonnen. Da Eigenblut bei dieser Methode zum Einsatz kommt, ist die Behandlung sehr gut verträglich. Abstoßungsreaktionen sind nicht zu erwarten. Nachdem das Plasma gewonnen wurde, wird das Konzentrat in die Kopfhaut des Patienten injiziert.
So sollen die Haarwurzeln beim Aufbau unterstützt und allgemein gestärkt werden. Die PRP-Haarwurzelbehandlung kann alleine oder in Kombination mit anderen Verfahren, wie zum Beispiel einer Haartransplantation, durchgeführt werden. Das ist bei fortgeschrittenem Haarausfall sehr sinnvoll. Um für einen möglichst deutlichen Wachstumseffekt zu sorgen, sind ein bis vier Sitzungen in kurzen Abständen erforderlich. Jede dieser ambulanten Sitzungen dauert zwischen 30 und 45 Minuten an und kann bei Bedarf mit einer lokalen Betäubung kombiniert werden. Dies ist gerade bei sehr schmerzempfindlichen Patienten zu empfehlen. Ausfallzeiten oder Narben gibt es dabei nicht.
Zunächst wird dem Patienten - meist aus der Vene am Arm - Blut abgenommen. Die Menge an Blut hängt davon ab, wie viel Blutplasma insgesamt für die PRP-Injektion benötigt wird. Das Blut wird dann zentrifugiert, um das Blutplasma zu isolieren.
Das Eigenblutkonzentrat ist reich an Blutplättchen und lässt sich für die Behandlung in gut zehn Minuten herstellen. Nun kommen feine Mikronadeln zum Einsatz, um das Konzentrat dort zu injizieren, wo die Kopfhaut behandelt werden soll. Der Arzt spritzt das PRP-Konzentrat direkt an die Haarwurzel. Das ist die PRP-Behandlung.
Bei Bedarf werden andere Medikamente oder Hyaluronsäure beigemischt, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Die PRP-Haarwurzelbehandlung ist dazu gedacht, um den Haarausfall der Patienten zu reduzieren. Mitunter kann dieser sogar ganz gestoppt werden. Matte, dünne Haare werden im Anschluss an die Behandlung wieder voller, kräftiger und dichter. Die körpereigenen Nährstoffe aus dem Stammzellenblut kurbeln das Haarwachstum an und tragen zu einer verbesserten Haarqualität bei. Verpflanzte Haare wachsen dank der PRP-Haarwurzelbehandlung mit einer größeren Wahrscheinlichkeit an.
Patienten, die sich eine Kräftigung ihrer Haare wünschen, können von dieser Methode profitieren. Bei diffusem Haarausfall sprechen circa 80 Prozent der Männer und Frauen auf diese Behandlung an.
Sofern Blutkrankheiten vorliegen, ist von einer PRP-Haarwurzelbehandlung abzusehen. Auch bei HIV oder Hepatitis ist diese Behandlung nicht sinnvoll. Eine Kontraindikation ist in folgenden Fällen außerdem gegeben:
Sieben bis zehn, spätestens jedoch drei Tage vor der PRP-Haarwurzelbehandlung sollten keine Medikamente mehr eingenommen werden. Das gilt besonders für Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen.
Das Risiko einer allergischen Reaktion besteht nicht, da es sich um eine Behandlung mit sehr gut verträglichem Eigenblut der Patienten handelt. Infektionen sind bei sterilem Arbeiten fast gänzlich ausgeschlossen, da das PRP-Konzentrat die Immunabwehr des Körpers ohnehin ankurbelt. Sichtbare Nebenwirkungen wie die folgenden lassen sich mitunter nicht vermeiden:
Die Kosten hängen vor allem davon ab, wie viele Sitzungen erforderlich sind, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Eine Sitzung kostet etwa 200 bis 300 Euro. Der Behandlungszyklus besteht aus drei Behandlungen. Somit belaufen sich die Gesamtkosten auf circa 900 Euro. Die Behandlung sollte jedes Jahr einmal wiederholt werden.
Die individuelle Beschaffenheit der Kopfhaut und der Haare sowie die Frage, wie weit der Haarausfall bereits vorangeschritten ist, spielen hierbei eine Rolle. Generell handelt es sich bei dieser Behandlung um eine Privatleistung.
aktualisiert am 25.03.2019