Eine Dermabrasion lässt sich als chirurgische Hautglättung verstehen. Dabei wird die Oberhaut, die Epidermis, abgetragen. Im Regelfall erfolgt dieses Abtragen mit mechanischen Mitteln: Laser, Drahtbürsten oder Diamantschleifgeräte kommen dabei zum Einsatz. Unmittelbar unter der Epidermis, in der Lederhaut, sitzen die zahlreichen Schmerzrezeptoren der Haut. Eine Betäubung ist notwendig, denn die Oberhaut ist stellenweise nur wenige Zehntel-Millimeter dünn und wird vollständig abgetragen. Ohne Anästhesie wäre der Prozess der Dermabrasion äußerst schmerzhaft. Je nach Lage und Größe der Hautfläche, die „bearbeitet“ wird, eignen sich eine örtliche Betäubung oder eine Vollnarkose.
Zum Entfernen von Tätowierungen ist eine lokale Betäubung meist ausreichend. Die Allgemeinanästhesie (Narkose) wird notwendig, wenn beispielsweise das gesamte Gesicht behandelt wird.
Je nach Körperregion ist die Epidermis nur wenige Zehntel-Millimeter oder einige Millimeter dick (erkennbar etwa an Bereichen an den Fußsohlen, wo sich Hornhaut bildet). Unter der mehrschichtigen Oberhaut, der Epidermis, liegt die Dermis oder Lederhaut – aufgebaut überwiegend aus Bindegewebe. Hier sitzen Blutgefäße, Nervenzellen, Talg- und Schweißdrüsen sowie Haarfollikel.
Leichte Blutungen nach einer Dermabrasion bedeuten, dass an diesen Stellen die Epidermis nahezu vollständig bis auf die Lederhaut abgeschliffen wurde und sich nun neu aufbauen muss.
Während der Hautabtragung werden Instrumente und Haut beständig gekühlt. Anschließend wird ein Wundverband mit spezieller Fettgaze aufgelegt. Das Einfetten verhindert, dass das Gewebe auf der Haut festklebt. Nach dem Auftragen Salbe mit Corticoiden (cortison-ähnlichen Substanzen) folgt ein elastischer Wundverband, der anschließend für etwa vier Tage auf der behandelten Haut verbleibt. Die Salbe dient dazu, Schwellungen, Schmerzen und Entzündungen zu verhindern.
In den ersten Tagen nach der Behandlung ist ein leichter Wundschmerz möglich. In Absprache mit dem Arzt können gegebenenfalls geeignete Schmerzmittel eingenommen werden. Nach dem Entfernen des Verbandes ist die Haut für etwa zwei Wochen gerötet, leicht geschwollen und schmerzhaft. Es bildet sich Schorf, der keinesfalls berührt oder gar entfernt werden darf. Unter dem Schorf bildet sich neue Oberhaut.
Bei sachkundiger Durchführung und sorgfältiger Nachbehandlung lassen sich Beschwerden nach der Dermabrasion gut begrenzen. Mit geringfügigem Wundschmerz, Jucken, Kribbeln oder Spannen der Haut müssen Patienten rechnen. Sonnenschutz und konsequente Hautpflege vor allem nach Gesichtsbehandlungen sind für mehrere Monate unbedingt notwendig. Denn die neu gebildete Oberhautschicht ist in dieser Phase noch hochempfindlich, vergleichbar mit der Haut eines Kleinkindes.
aktualisiert am 18.04.2017