Von den geschätzten 10 Millionen Trägern eines Tattoos in Deutschland wollen ungefähr fünf Prozent diese Haut-Verzierung irgendwann wieder loswerden. So lautet das Ergebnis einer hochgerechneten, repräsentativen Befragung. Geschmack und Mode verändern sich mit den Jahren, und das auf der Haut „verewigte“ Statement passt bei manchen Menschen eines Tages nicht mehr.
Gängige Methoden sind die Dermabrasion (Hautabtragung) oder eine Laserbehandlung zur Entfernung von Laserbehandlung zur Entfernung von Tätowierungen.
Eine ganze Reihe weiterer Methoden macht es möglich, Tattoos zu entfernen. Nicht alle sind effektiv und nicht immer entspricht das Endergebnis dem Wunsch nach glatter, narbenfreier Haut.
Die angebotenen Wege zur Entfernung von Tattoos sind
Medizinisch gesehen ist die Tattoo-Entfernung (noch) nicht im Fokus. So bieten Tattoo- oder Kosmetikstudios häufig diesen Dienst an. Doch das Risiko ist hoch, die hier verfügbaren Methoden zum Teil ausgesprochen ungesund.
In Hautkliniken und bei anderen Fachärzten wird weit seltener angefragt. Auch wenn die Kosten hoch erscheinen mögen: Ein Facharzt für Dermatologie und ist der einzige richtige Ansprechpartner für alle, die ein Tattoo wieder loswerden möchten, ohne es gegen unschöne Narben, Farbreste oder Pigmentveränderungen zu tauschen oder es mit einem noch größeren Tattoo überdecken zu lassen.
Die Entfernung von Tätowierungen ist mit einer Schwierigkeit verbunden: Die Farbpigmente des Tattoos sitzen bis zu vier Millimeter tief in der Epidermis, nicht nur an der Oberfläche. Das dürfte die Möglichkeiten der meisten Kosmetik-Institute übersteigen. Und unterschiedliche Farbpigmente reagieren auch unterschiedlich auf die angewandten Methoden. Nachbearbeitete oder bunte Tattoos sind wesentlich schwieriger zu entfernen als einfarbige. All diese Faktoren muss der Ausführende vor der Behandlung in Betracht ziehen und richtig einschätzen können.
Die Verwendung von Blitzlampen oder Milchsäure-Peelings kann die Haut verbrennen oder verätzen. Dann bleibt an der Stelle der Tätowierung eine unschöne Narbe und die Haut kann sogar in der Tiefe geschädigt werden.
Eine gute, sichere und vielfach eingesetzte Methode zum Entfernen einer Tätowierung ist die Laserbehandlung. Mit kurzen, gezielten Laserstrahlen werden die Pigmente in der Haut so klein „zersplittert“, dass der Organismus sie praktisch selbst abbauen kann. Über die Lymphe werden die Reste ausgeschwemmt. Mit Kälte oder Spezialsalbe wird der behandelte Bereich betäubt. Bis zu zehn Laserbehandlungen und bis zu 300 Euro pro Sitzung können dabei anfallen. Je öfter die Haut behandelt werden muss, desto größer das Risiko von Narben oder Pigmentveränderungen. Nicht jedes Tattoo kann mit einem Laser entfernt werden.
Bei der Dermabrasion wird die Hautschicht im Areal der Tätowierung mechanisch abgetragen. Liegen die Farbpigmente frei, werden sie ebenfalls abgeschliffen. Verwendet werden spezielle Hochfrequenz-Schleifgeräte oder auch Sandstrahlgeräte (sogenannte Mikrodermabrasion). Je nach Größe des Tattoos ist eine örtliche Betäubung oder gar eine Vollnarkose notwendig. Daher sollte die Dermabrasion nur vom Hautarzt oder anderen Fachärzten durchgeführt werden. Entscheidend für den Erfolg ist, wie tief die Farbpigmente in der Haut sitzen und welche Farben verwendet wurden.
Dieser Eingriff erfolgt bei einem chirurgisch ausgebildeten Facharzt unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose. Die (entsprechend kleine) Tätowierung wird dabei schlicht aus der Haut geschnitten, die Haut dann über die ausgeschnittene Stelle gedehnt und vernäht: Eine Narbe ist unvermeidlich. Diese Methode ist sehr invasiv und eignet sich nur bei kleinen Tattoos
Beim Waterjet Cutting wird mit einem starken, feinen Wasserstrahl punktgenau dort Haut abgetragen, wo Pigmente sitzen. Nur wenige Experten arbeiten mit dieser Methode. Eine Vollnarkose ist notwendig. Der Vorzug gegenüber der chirurgischen Methode besteht darin, dass keine Narben entstehen und sich die Haut meist von selbst regeneriert.
Bei der Diathermie wird mit Strom Hitze erzeugt, der die unerwünscht gewordenen Farbpigmente schlicht verbrennt. Doch dies hat Nachteile, denn nur wenige Ärzte bieten die Methode bislang an, die Diathermie ist kostspielig und noch Wochen nach der Behandlung schmerzhaft. Die verbrannten Pigmente und Hautzellen müssen nach außen abgestoßen und durch gesundes Gewebe ersetzt werden. Die Heilung dauert lange.
Die derzeit gängigsten und effektivsten Methoden sind damit die Laserbehandlung und die Dermabrasion. In schwierigen Fällen lohnt sich die Suche nach einem erfahrenen Facharzt. Ein Experte, der über die neuste Technik verfügt und entsprechende Erfahrung hat, bürgt für das beste Ergebnis bei kleinstem Risiko.
aktualisiert am 30.08.2019