Falten sind ein Zeichen des Alters. Einige Menschen empfinden sie als störend. Auf andere wirken sie interessant und ansprechend.
Wer Falten beseitigen will, kann heutzutage auf viele schonende und nebenwirkungsarme Methoden zurückgreifen. Neben operativen Straffungsverfahren (Facelift, Stirnlift), gibt es auch die Möglichkeit der Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin und die Faltenunterspritzung mit Dermalfillern (auch Dermal Filler oder Bioimplantate genannt).
Das Wirkungsprinzip der Faltenunterspritzung ist einfach. Durch die Unterfüllung der Falten mit biologisch abbaubaren oder nicht abbaubaren Substanzen wird die Haut von unten aufgefüllt (Volumenvermehrung). Dadurch sind die Fältchen buw. Falten nicht mehr sichtbar.
Die Faltenunterspritzung ist eine Behandlungsmethode, die schon seit Jahren angewendet wird. Nicht nur Falten, sondern auch andere Defekte und Lippen lassen sich mit dieser Methode beheben bzw. modellieren.
Inzwischen gibt es eine Vielzahl von dermalen Fillern. In den USA sind ca. zehn verschiedene Hyaluronsäure- und Kollagenpräparate zugelassen. In Europa gibt es mehr als 30 Anbieter, die ca. 65 verschiedene dermale Filler vertreiben.
Man unterscheidet zwischen mimischen Falten, die durch die Aktivität der mimischen Muskeln im Gesicht entstehen und orthostatischen Falten, die durch die Wirkung der Schwerkraft entstehen.
Für jeden Faltentyp gibt es individuelle Behandlungsmöglichkeiten.
Produkte, die auf der Basis tierischen Ursprungs hergestellt werden treten zunehmend in den Hintergrund. In den letzten Jahren werden immer häufiger fermentative (durch Enzyme) hergestellte Produkte verwendet. Diese sind besonders verträglich und zeichnen sich durch eine längere Haltbarkeit des kosmetischen Ergebnisses aus.
Prinzipiell können eingesetzte Filler anhand von vier Kriterien unterschieden werden:
Die Wirkung abbaubarer Substanzen ist kürzer als die Wirkung nicht abbaubarer Filler. Abbaubare Filler werden vom Körper nach wenigen Monaten, max. nach einem Jahr, wieder abgebaut. Dies hat den Vorteil, dass erneut behandelt und dabei auf die aktuellen veränderten Alterungserscheinungen der Haut eingegangen werden kann.
Permanente Filler, dazu gehören z.B. Silikonpräparate, haben eine viel längere Wirkungsdauer, aber auch den Nachteil, dass schlechte Behandlungsergebnisse viel länger sichtbar sind und ggf. sogar operativ behoben werden müssen.
Zudem gibt es Kombinationen aus Fillern, die teilweise abbaubar sind. Bei diesen Dermalfillern besteht der Nachteil, dass der Filler im natürlichen Alterungsprozess der Haut stärker sichtbar wird.
Kollagen ist ein natürlicher Bestandteil jeder Haut. Sonne, Rauchen und Alter führen zur Abnahme des Kollagens in der Haut. Kollagen wird von Rindern oder Schweinen hergestellt und vor dem Einsatz aufbereitet und gereinigt. Im Laufe der Zeit wird der Stoff abgebaut. Er füllt die Falten nicht dauerhaft. Mehrere Unternehmen stellen dermale Filler auf Kollagenbasis dar.
Auch Hyaluronsäure kommt natürlicherweise im Körper vor, z.B. in der Haut, im Bindegewebe und als Gelenkschmiere. Hyaluronsäure wird aus den roten Kämmen von Hähnen, aber auch zunehmend fermentativ hergestellt. Hyaluronsäure ist sehr verträglich. Die Gefahr einer Allergie wird geringer eingestuft. Wie alle biologischen Substanzen, wird auch Hyaluronsäure vom Körper im Laufe der Jahre abgebaut. So liegt es nahe, dem Körper verloren gegangene Hyaluronsäure wieder zuzuführen.
Im Gesicht, dem Dekolletee oder an den Händen lässt sich biologisch aktive, unvernetzte Hyaluronsäure in die Haut injizieren, wodurch diese wieder mehr Spannkraft und Feuchtigkeit erhält. Vernetzte Hyaluronsäure ist ideal für die Faltenauffüllung geeignet. In Abhängigkeit von der gewählten Technik zur Verneztung werden diese Filler länger haltbar. Die spezielle Technik ist auch verantwortlich für die Verträglichkeit des Fillers in der Haut.
Dermale Filler dürfen nicht eingesetzt werden, wenn eine Allergie gegen das verwendete Präparat oder deren Inhaltstoffe bekannt ist. Während der Schwangerschaft und des Stillens ist die Verwendung von dermalen Fillern kontraindiziert. Weitere Kontraindikationen sind in Abhängigkeit von dem zu verwendenden Produktes, Autoimmunerkrankungen (auch in der unmittelbaren Familie), Allergien gegen Betäubungsmittel oder Hühnereiweiß, schwere Herzerkrankung oder die Einnahme blutverdünnender Medikamente.
Eine Faltenunterspritzung sollten Sie nur bei einem ästhetisch tätigen Arzt vornehmen lassen. Sie haben Kenntnisse mit den unterschiedlichen Materialien und können Sie entsprechend beraten. Dennoch kann es, wie bei jeder Injektion zu Begleiterscheinungen kommen, die auch von der Art des verwendeten Dermalfillers abhängt.
Damit sei bei auftretenden Nebenwirkungen schnell und fachlich kompetent gehandelt werden kann, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Die Erfolgsaussichten der Behandlung sind in den Händen erfahrener Ärzte gut. Informieren Sie sich sorgfältig über das verwendete Material. Bedenken Sie bei der Wahl, dass ein permanentes Material auch zu permanent schlechten Ergebnissen führen kann.
Je nach Präparat und individueller Beschaffenheit hält das Präparat mehrere Monate lang. Eine Auffrischung nach 3-6 Monaten wird empfohlen. Nicht selten kann auch ein langfristiger Effekt erzielt werden.
Bei einem kleinen Prozentsatz hat die Behandlung keinen Erfolg. Die Gründe dafür sind nicht bekannt. Zu einer Verschlechterung des Ergebnisses kommt es aber nicht.
Die Kosten für eine Faltenunterspritzung hängen vom Präparat und vom Ausmaß der Behandlung ab. Eine durchschnittliche Faltenbehandlung kostet ca. 300 bis 350 Euro. Die Behandlung wird von den Krankenkassen nicht übernommen und muss aus eigener Tasche gezahlt werden.
aktualisiert am 05.06.2019