Hyaluronsäure ist ein Stoff, der auch im menschlichen Körper vorkommt und Bestandteil des Bindegewebes ist. Die Eigenschaft, dass Hyaluronsäure Wasser einlagern kann, macht sie für die Schönheitsindustrie so wertvoll. Als sogenannter Filler (Füllstoff) dient sie dazu, Falten zu mindern, Fältchen verschwinden und die Haut jugendlicher aussehen zu lassen.
Hyaluronsäure wird angewandt, um Nasolabialfalten (Falten vom Nasenflügel zum Mundwinkelbereich) und Lippenfältchen zu glätten. Sie wird ebenfalls eingesetzt, um die Kinnpartie aufzufüllen und somit straffer aussehen zu lassen. Auch Krähenfüße und Stirnfalten lassen sich damit glätten.
Der Filler kann in eine Hautschicht (intradermal) oder aber unter die Haut (subkutan) gespritzt werden. Im Wesentlichen stehen zur Injektion von Hyaluronsäure zwei Techniken zur Verfügung:
Wie der Name verrät, werden punktuell winzige Mengen Hyaluronsäure in kleinen Abständen von circa zwei Millimetern in die Haut injiziert. Der Filler wird in einem Netz aus Punkten in die Haut eingebracht. Mit dieser Technik sind auch schwieriger zugängliche Hautpartien gut zu behandeln. Um unterschiedlich tiefe Falten zu unterspritzen, eignet sich die Sandwich-Technik. Der Filler wird dann in unterschiedliche übereinanderliegende Hautschichten injiziert.
Bei der Tunneltechnik (auch Lineartechnik) kann die Hyaluronsäure mit einem einzelnen Einstich in die Haut eingebracht werden. Die Kanüle wird an der Falte entlang geführt. Während die Kanüle ganz langsam wieder aus der Haut gezogen wird, wird im Einstichkanal eine strichförmige Linie an Hyaluronsäure hinterlassen.
Bei der Criss-Cross Technik handelt es sich um eine erweiterte Tunneltechnik. Viele parallele linienförmige Einstiche und Querlinien ergeben ein Netz, sodass mit der Criss-Cross-Technik auch größere Hautareale revitalisiert werden können.
Eine weitere Technik, die auf der Tunneltechnik beruht, ist die Fächertechnik. Hierbei wählt man eng nebeneinanderliegende Einstichpunkte. Die Einstichkanäle laufen fächerförmig auseinander.
Hyaluronsäure ist in den meisten Fällen gut verträglich und die Behandlung ruft sehr selten allergische Reaktionen hervor. Trotzdem sind die richtige Technik und das Fingerspitzengefühl eines erfahrenen Behandlers entscheidend, wenn ein gutes Ergebnis erzielt werden soll. Manche Bereiche des Gesichts sind extrem sensibel. Keine Faltenunterspritzung ist wie die andere. Die individuellen anatomischen Gegebenheiten müssen ebenso berücksichtigt werden wie das altersabhängige Hautbild des Patienten. Wer sich für eine Faltenunterspritzung mit Dermalfiller interessiert, sollte daher sorgfältig auswählen, Erfahrungsberichte lesen und sich von einem Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie behandeln lassen.
aktualisiert am 05.06.2019