Beim Tätowieren wird die Tattoofarbe verhältnismäßig tief in die Haut eingestochen. Dies sorgt für ein langanhaltendes Ergebnis. Die Pigmentfarbe baut sich nicht von selbst ab. Vielmehr muss ein Laser zum Einsatz kommen, um Tattoos effektiv zu entfernen. Abhängig davon, welche Farbe die Tattoo-Pigmente haben, lassen sich diese mehr oder minder gut entfernen. Außerdem können mehrere Laserbehandlungen erforderlich sein.
Beim Tätowieren wird die Farbe nicht in die obere Hautschicht, sprich die Oberhaut eingebracht. Vielmehr werden die Farbpigmente in die unteren Hautschichten, in die Unter- und in die Lederhaut eingearbeitet. Da sich die oberen Hautschichten regelmäßig circa einmal monatlich erneuern, können Tätowierungen ihre Beständigkeit nur durch das Einbringen der Farbe in die unteren Hautschichten erlangen. Um die Farbe des Tattoos in den Tiefen der Haut zu entfernen, ist ein Laser erforderlich, der in diese Tiefen der Haut vordringen kann. Dort werden die Farbpartikel dann zerstört, um das Tattoo nach und nach zu entfernen.
Ohne die obere Haut zu zerstören, bewirkt das Laserlicht, dass der Farbklumpen der Tätowierung unter der Haut zerschossen wird. Anschließend ist das Immunsystem des Patienten aufgefordert, die zertrümmerten Farbreste in der Haut abzubauen. Im Laufe der Zeit wird die Tattoofarbe an der Hautoberfläche zunächst heller und verschwindet allmählich. Da die Hautoberfläche von dem Laser nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, ist eine narbenfreie Entfernung des Tattoos möglich.
Sogenannte Picosekunden-Lasergeräte stellen eine wichtige Innovation im Bereich der Entfernung von Tattoos per Laser dar. Denn sie wirken extrem kurz (im Bereich von Picosekunden) auf die zu behandelnden Hautstellen ein. Der Laser zertrümmert die Farbpigmente des Tattoos somit in einem winzigen Bruchteil von einer Sekunde, was besonders schonend für die umliegenden Hautbereiche und -schichten ist. Diese Lasergeräte zertrümmern die Farbteilchen unter der Haut so effektiv, dass diese vom Immunsystem besonders leicht abtransportiert werden können.
Auch dies begünstigt das gewünschte Ergebnis bei der Entfernung eines Tattoos. Außerdem sind dank der Picosekunden-Lasergeräte weniger Behandlungen erforderlich. Dies bedeutet geringere Kosten für den Patienten. Da die Haut geschont wird, dürfen sich die Patienten auf verhältnismäßig kurze Abheilungszeiten einstellen. Um dies zu erreichen, werden bei den Picosekunden-Lasergeräten mehrere Wellenlängen miteinander kombiniert. Mit der Kombination von mehreren Wellenlängen erzielt man bessere Ergebnisse bei der Entfernung von bunten Tatöwierungen.
Bunte Tattoos sprechen auf Laser unterschiedlich an. Für die Entfernung von orange-/ rot- und braunfarbenen Tätowierungen sind der Nd:YAG Laser (Wellenlänge 532nm) und eingerschränkt auch der gepulste Pigment-Farbstofflaser (Wellenlänge 510nm) geeignet. Grüne Tätowierungen lassen sich durch den Rubin- und Alexandritlaser (694nm/755nm) gut aufhellen und entfernen. Die neue Generation von Alexandrit-Laser sind Pikosekundenlaser und versprechen bessere Ergebnisse.
In der Vergangenheit konnten vor allem dunkle Tätowierungen mit einem Rubinlaser sehr gut entfernt werden. Hellere sowie Tattoos mit einer großen Farbvielfalt sind auf diese Behandlung weniger gut angesprungen. Daher waren die Ergebnisse der Laserentfernung häufig nicht zufriedenstellend. Heutzutage kommen die sogenannten Picosekunden-Lasergeräte zum Einsatz. Da diese Geräte mehrere Wellenlängen vereinen, ist die Entfernung von dunklen Tattoos ebenso möglich wie das Entfernen von bunten und hellen Tätowierungen. Vor allen Dingen die nachfolgenden Farben können sehr gut entfernt werden, sodass nahezu das komplette Farbspektrum der heutigen Tattoos abgedeckt wird:
Schwarze, braune und dunkelgrüne Farben können am besten entfernt werden.
Auch Permanent-Make-up kann mit den neuen Picosekunden-Lasergeräten grundsätzlich entfernt werden. Allerdings kommen beim Permanent-Make-up häufig unerwartete Farbkombinationen zum Einsatz. Daher ist eine Probebehandlung mit dem Laser sinnvoll, um zu sehen, wie das Permanent-Make-up auf den Laser anspringt. Bei mehreren Sitzungen kann oftmals ein gutes Ergebnis erzielt werden.
Es gibt viele Faktoren, von denen eine erfolgreiche Entfernung von Tätowierungen abhängt:
Eine Probebehandlung kann Aufschluss darüber geben, ob das Tattoo entfernt werden kann.
Generell gilt, dass sich jüngere Tattoos leichter entfernen lassen als ältere. Mindestens sollte das Tattoo 30 Tage alt sein, bevor die Entfernung mit dem Laser erfolgt.
Schmerzen bei der Tattooentfernung gehören zu dieser Behandlung leider dazu. Generell sind die Schmerzen mit den Schmerzen, die beim Stechen des Tattoos auftreten, zu vergleichen. Manche Patienten empfinden die Laserbehandlung als schmerzhafter. Die Schmerzen werden als Brennen oder starkes Stechen beschrieben. Auch im Anschluss an die Behandlung schmerzt die Haut noch. Diese Schmerzen sind mit einem Sonnenbrand zu vergleichen. Tendenziell schmerzt die Entfernung von großen Tattoos mehr.
Kühlgeräte kommen bei der Behandlung häufig zum Einsatz, um die Schmerzen zu minimieren. Auch lokalbetäubende Salben werden vor der Behandlung aufgetragen, um die Schmerzen so gering wie möglich zu halten. Empfindliche Patienten nehmen unter Umständen eine Schmerztablette vor der Behandlung ein. Die lokale Betäubung mit einer Spritze ist möglich. Dies führt zu einer absolut schmerzfreien Laserbehandlung.
Bei der Behandlung wird der Laser gezielt auf das Tattoo gerichtet. Er sendet extrem kurze Lichtimpulse aus. Durch eine Veränderung der Wellenlänge des Lasers wird der Lichtimpuls an die Farbe des Tattoos angepasst. Die Farbpigmente werden zersprengt und dann vom Körper abtransportiert. Die umliegende Haut wird minimal verletzt. Vor allem dadurch, dass der Laser extrem kurz auf die Haut einwirkt, wird die Haut so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen. Eine Betäubung ist vor der Behandlung möglich. Bei der Behandlung tragen die Patienten mitunter eine Schutzbrille für die Augen. Bei sehr großen Tattoos wird oftmals nur ein Teil des Tattoos je Sitzung behandelt.
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Farben und die Größe des Tattoos mitbestimmen, wie viele Sitzungen erforderlich sind. Auch die Qualität sowie die Frage, wie dicht das Tattoo pigmentiert ist, sind entscheidend. Während manche Tattoos in ein bis zwei Sitzungen komplett entfernt werden können, sind bei anderen Tattoos bis zu zwanzig oder noch mehr Behandlungen erforderlich. Ein persönliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt führt zu einer ersten Einschätzung. Erst im Anschluss an eine Probebehandlung kann der behandelnde Arzt zuverlässiger Auskunft über die Anzahl der erforderlichen Sitzungen geben.
Die Haut sollte genug Zeit haben, um abzuheilen, bevor sie erneut mit dem Laser behandelt wird. Ein Abstand von vier bis sechs Wochen ist zwischen den einzelnen Behandlungen zu empfehlen.
Die Farbpigmente werden von dem Laser zersprengt. Die Reste dieser Pigmente werden dann vom Immunsystem des Körpers abtransportiert. Dafür ist das Lymphsystem des Körpers verantwortlich.
Nein, die obere Hautschicht wird bei der Behandlung nicht wesentlich verletzt. Der Laser zersprengt die Farbpigmente unterhalb der Haut gezielt. Wenngleich die Verletzungen der Haut bei der Behandlung minimiert werden, entsteht eine Wunde durch die Laserbehandlung.
Das Risiko der Narbenbildung ist bei der Laserbehandlung sehr gering und beträgt drei bis fünf Prozent. Das liegt daran, dass die modernen Lasergeräte versuchen, die oberen Hautschichten nicht zu schädigen. Allerdings dürfen sich die Patienten nicht kratzen, auch wenn die Wunde juckt, um keine Narben zu verursachen. Auch durch die korrekte Nachsorge wird das Narbenrisiko minimiert.
Die folgenden Nebenwirkungen sind bei einer Laserbehandlung möglich:
Im Anschluss an die Laserbehandlung dauert es zwei bis drei Monate, bis sich die Haut komplett erholt hat. Solange sollten die Patienten abwarten, bis Sie sich zum ein Cover-Up-Tattoo stechen lassen. Auch wenn ein starker Juckreiz auftritt, ist ein Kratzen zu vermeiden. Sonst kommt es womöglich zu der Entstehung unschöner Narben. Salben und Verbände, die vom Arzt empfohlen werden, können die Heilung begünstigen und beschleunigen. Außerdem gilt es, die Haut für circa drei Monate vor einer direkten Sonneneinstrahlung zu schützen.
Die Kosten sind nicht nur von der Größe des Tattoos, sondern auch von der Anzahl der benötigten Sitzungen abhängig. Es gibt keine Pauschalpreise für die Tattooentfernung. Daher ist eine Probebehandlung sinnvoll, damit anschließend eine genaue Preiskalkulation möglich ist. Im Idealfall erfolgt die Abrechnung pro Sitzung, sodass sich der Gesamtpreis mitunter reduziert, falls eine geringere Anzahl an Sitzungen erforderlich ist.
Letzte Aktualisierung am 28.08.2020.