Die dauerhafte Haarentfernung durch Laserbehandlung oder durch IPL (Blitzlicht) ist prinzipiell in jedem Alter möglich. Auch rechtlich ist es nicht festgelegt, ab wann eine Behandlung erfolgen darf. Daher kommt eine Laserbehandlung zur dauerhaften Entfernung der Haare zunächst einmal für alle Altersgruppen in Frage, das Einverständnis der Erziehungsberechtigten vorausgesetzt.
Da die Risiken bei einer professionell durchgeführten Laserbehandlung sehr gering sind, spricht nichts gegen eine gut begründete Laserbehandlung. Die Kosten werden in speziellen Fällen sogar von den Krankenkassen übernommen.
Je jünger der Patient ist, desto genauer sollten die Gründe für eine Behandlung abgewogen werden. Eine Behandlung aus rein kosmetischen Gründen lehnen seriöse Institute bei Minderjährigen meist ab. Reine Schönheitsbehandlungen sollten erst ab einem Alter durchgeführt werden, in dem die Patienten dies selber gut reflektieren können.
Es gibt aber auch viele Gründe, die für eine Haarentfernung sprechen, unabhängig vom Alter des Patienten. Leidet zum Beispiel der Patient unter übermäßigem Haarwuchs, kann eine dauerhafte Haarentfernung eine große Erleichterung bringen. Wenn durch den Haarwuchs die Lebensqualität deutlich eingeschränkt ist, muss und sollte mit einer dauerhaften Haarentfernung nicht bis zur Volljährigkeit gewartet werden. Gerade in der Pubertät kann ein übermäßiger Haarwuchs zu schweren seelischen Krisen führen. Dieses Problem sollte ernst genommen und angegangen werden.
Auch medizinische Gründe jeglicher Art sprechen für eine dauerhafte Haarentfernung in jungen Jahren. Als Beispiel von vielen sei hier die rezidivierende Steißbeinfistel (eine hartnäckige Entzündung am Steiß) genannt. Bei der Erkrankung führt eine dauerhafte Haarentfernung zu deutlich weniger Rückfällen und ist somit in jedem Alter empfehlenswert.
Ist die Haarentfernung medizinisch begründet oder dient offensichtlich einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität und des Wohlbefindens des Patienten, so übernehmen die Krankenkassen häufig die Kosten. Bei einem entsprechenden Antrag zur Kostenübernahme kann der behandelnde Arzt Betroffene beraten und unterstützen.
Da die Nachfrage für dauerhafte Haarentfernung in den letzten Jahren rapide gestiegen ist, sind auch die Anbieter wie Pilze aus dem Boden geschossen. Die Qualität der angebotenen Behandlungen unterscheidet sich teilweise stark. Gerade bei jungen Menschen ist es wichtig, die Qualifikationen des Anbieters gut zu hinterfragen und sich nicht von unrealistischen Versprechungen blenden zu lassen.
Ein gutes Institut hinterfragt den Grund der Behandlung insbesondere bei Jugendlichen genau. Die Einrichtung versucht nicht, möglichst schnell einen Behandlungsvertrag abzuschließen. Vor einer Behandlung erfolgt eine ausführliche und genaue Untersuchung der Haut und die Abwägung, welche Behandlungsmethode am besten geeignet ist. Auch die Einverständniserklärung und ein Gespräch mit den Erziehungsberechtigten sollte selbstverständlich bei einem seriösen Institut für dauerhafte Haarentfernung dazugehören.
Während eine Behandlung mit einem klassischen Laser ohnehin nur von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden darf, kann IPL auch von Kosmetikstudios angeboten werden. Da aber die beste Methode für jeden Hauttyp und die individuell unterschiedliche Haarstruktur eines jeden Patienten für den Einzelfall entschieden werden sollte, ist es empfehlenswert, die Haarentfernung in einem medizinischen Institut und nicht beim Kosmetiker durchführen zu lassen. Auch wenn es mit Sicherheit viele gut geschulte Kosmetiker gibt, ist die Ausbildung in einer medizinischen Einrichtung oft besser und umfangreicher und es stehen häufig sogar beide Methoden zur Auswahl.
aktualisiert am 23.07.2019