Bei einem Keloid handelt es sich um einen gutartigen Hauttumor, der den Betroffenen teilweise nicht nur optisch ein Dorn im Auge ist. Ob im Gesicht, im Bereich der Ohrläppchen, der Schultern, des oberen Rückens oder des Brustkorbs, diese Wucherungen von Narbengewebe können in den verschiedensten Körperregionen auftreten.
Um dieses optisch wenig ansprechende Hautwachstum zu beseitigen, ist eine Abtragung der Narbenwulst unumgänglich. Allerdings sind Keloide oftmals sehr hartnäckig, sodass die Betroffenen ausreichend Geduld mitbringen sollten. Nicht alle Keloide lassen sich erfolgreich abtragen.
Keloide sind gutartige Hauttumore oder Wucherungen, die insbesondere dort auftreten, wo Patienten eine Narbe haben. Hierbei kann es sich sowohl um Operationsnarben als auch um Hautverletzungen, Aknenarben oder Verbrennungsnarben handeln. Ein gestörter Heilungsprozess bewirkt, dass sich Bindegewebe in übermäßigem Maße neu bildet. Somit entstehen die unschönen Wulste und Wucherungen.
Dabei kann ein Keloid nicht nur rein optisch zum Problem werden. Neben dem wenig ansprechenden Aussehen können die Patienten von Bewegungseinschränkungen betroffen sein, wenn sich das Keloid an einer ungünstigen Stelle befindet.
Die Wucherungen des Narbengewebes sind in den meisten Fällen glatt und schimmern leicht. Ihre Höhe misst oftmals bis zu 0,5 Zentimeter oder mehr. Menschen mit einer dunklen Hautfarbe leiden tendenziell häufiger an Keloiden. Die Keloide schimmern teilweise rosa, während sie sich ebenso gut dunkel verfärben können. Schmerzhaft sind die Wucherungen meist nicht, während eine Berührungsempfindlichkeit und Juckreiz möglich sind. Folgende Körperregionen sind häufig betroffen:
Derartige Wucherungen können jedoch in allen möglichen Hautbereichen vorkommen.
Fest steht, dass die betroffenen Personen eine genetische Veranlagung für die Bildung von Keloiden mitbringen. Welche Prozesse im Körper genau zu der besagten Wundheilungsstörung führen, ist allerdings nicht hinreichend bekannt. Während klar ist, dass die Patienten meist nicht von schlecht heilenden, lange offenen Wunden betroffen sind, ist ihr Bindegewebe so veranlagt, dass es die Hautvernarbungen überwuchert.
Die Bildung eines Keloids trifft die Betroffenen häufig unerwartet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie bei kleineren Narben oftmals nicht mit dieser Problematik zu kämpfen haben. Ziehen sie sich dann eine größere Verletzung zu, dann kommen die Keloid-Wucherungen oftmals völlig überraschend. Nichtsdestotrotz ist es möglich, dass selbst kleine Narben, wie zum Beispiel Vernarbungen durch ein eingewachsenes Haar oder einen harmlosen Insektenstich, übermäßige Narbenwucherungen nach sich ziehen können. Einige Patienten sind vor allem deshalb beunruhigt, da sie zunächst einen bösartigen und keinen gutartigen Hauttumor hinter ihrem Keloid vermuten.
Keloide sind von Symptomen gekennzeichnet, die den Veränderungen bei klassischem Narbengewebe in größerem Ausmaß entsprechen. Das soll bedeuten, dass die betroffenen Hautpartien nicht so elastisch und durchfeuchtet sind, wie das bei regulären Hautarealen der Fall ist. Die logische Konsequenz daraus ist, dass die Haut spannt. Rein optisch ist ein Keloid kaum zu übersehen, da es sich um eine deutliche, meist gerötete Erhebung handelt, die sich demnach stark von der übrigen, gesunden Haut absetzt. Ebenso ist es möglich, dass die betroffenen Hautstellen sich rau und hart anfühlen.
Dass die Haut wenig elastisch ist und spannt, führt dazu, dass der Körperbereich weniger beweglich ist. Angesichts der Tatsache, dass Keloide eine beachtliche Größe erreichen können (in einzelnen Fällen sogar die Größe eines Fußballs), sind Bewegungseinschränkungen bei einer ungünstigen Lage des Keloids möglich. Häufig scheinen die Wucherungen kaum ein Ende zu kennen. Ein Keloid kann sich im Anschluss an die Durchführung der verschiedensten Behandlungsansätze trotzdem weiter vergrößern und das Leiden der Betroffenen somit erhöhen.
Ein geschulter Arzt kann ein Keloid häufig allein an seiner Optik erkennen. Um auf Nummer sicher zu gehen, werden die Ärzte meist eine Gewebeprobe entnehmen (Biopsie). Im Anschluss an die Biopsie wertet ein Labor aus, ob es sich um diese Art von gutartigem Hauttumor handelt. Da Keloide auch ohne eine vorherige Operationsnarbe auftreten können, ist dies besonders wichtig, um bösartige Hautveränderungen, die mehr Anlass zur Sorge geben, auszuschließen.
Sofern der Verdacht besteht, dass es sich um ein Keloid als gutartige Hauttumorart handeln könnte, ist ein behutsames Vorgehen angebracht. Das ist deshalb so wichtig, da Keloide auf diese Einflussnahme von außen häufig mit einem noch ausgeprägterem Wachstum reagieren und sich der Leidensdruck der Patienten entsprechend verstärkt.
Keloide bilden sich nicht von selbst zurück. Daher besteht die Behandlung vorrangig darin, die Narbenwulst abzutragen. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, damit die Behandlung keine zusätzlichen Narbenwucherungen nach sich zieht. In manchen Fällen ist die Entfernung des Keloids schlichtweg nicht möglich.
Je früher die Behandlung beginnt, desto höhere Erfolgschancen dürfen sich die Patienten ausrechnen. Häufig sind verschiedene Behandlungsmethoden in Kombination vonnöten, um gegen die wuchernde Narbe anzukommen. Gegebenenfalls müssen mehrere Maßnahmen getestet werden, um zu sehen, ob sie erfolgreich sind.
Bei Keloiden von einem größeren Ausmaß kommen die Patienten oftmals nicht um eine operative Narbenkorrektur herum. Im Rahmen dieser Operation schneidet der Operateur den gutartigen Hauttumor nicht nur heraus. Vielmehr muss der Arzt weitere Maßnahmen durchführen, damit die neue Narbe nicht von einem Keloid überwuchert wird.
Während es keine Garantie gibt, dass die Maßnahmen greifen, könnte ein Unterlassen von therapeutischen Maßnahmen fatale Folgen haben. Im Anschluss an den Eingriff besteht dann die Gefahr, dass das Keloid noch stärker und aktiver wuchert, als dies vor der Operation der Fall war.
Im Anschluss an die Entfernung des Keloids ist die Narbenpflege von besonderer Bedeutung. Diese Hilfsmittel spielen eine wichtige Rolle:
Silikon hilft, die neue Narben zu durchfeuchten, die Durchblutung anzuregen und somit dazu beizutragen, dass die neue Narbe besser verheilt, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Um Wucherungen vorzubeugen, ist eine Kombination von Zug und Druck empfehlenswert. Dies soll das Gewebe daran hindern, sich über die Narbe hinaus auszubreiten. Sofern Cortison zum Einsatz kommt, wird diese Mittel in Form von Kristallen häufig direkt in die Narbe gespritzt. Dies soll die Bildung der Struktursubstanz Kollagen unterbinden, die bei Narbengewebe eine Rolle spielt.
Bei der sogenannten Kryotherapie wird das Gewebe hingegen vereist. Diese Behandlungsmethode erfordert allerdings einen langwierigen Prozess. Das Wirkungsprinzip setzt auf eine veränderte Mikrozirkulation im Bereich des Keloids. Im Laufe mehrerer Sitzungen wird die Größe der Wucherung nach und nach reduziert. Die lange Heilungsdauer ist nur einer der Nachteile dieser Methode. Ebenfalls ist die Möglichkeit des Pigmentverlusts der Haut als Nachteil anzusehen.
Um dem Keloid möglichst effektiv zu beseitigen, ist die Behandlung durch einen geschulten Facharzt für Dermatologie, der bereits hinreichend Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringt, empfehlenswert. Sofern die Patienten schon um ihre Neigung zu Keloiden wissen, sprechen sie dies vor jedem operativen Eingriff am besten an. Dann kann der zuständige Arzt zusammen mit den Patienten die erforderlichen Maßnahmen zur Narbenpflege ergreifen, um eine Keloid-Bildung nach Möglichkeit zu verhindern.
aktualisiert am 05.06.2019