Kim Kardashian West macht es vor und nicht nur viele bekannte Hollywood-Größen machen es nach. Die PRP-Eigenbluttherapie, die auch als Vampirlifting bekannt ist, erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass das Blutplasma der Patienten für die Behandlung verwendet wird. Beim Vampirlifting werden keine synthetischen Stoffe unter die Haut gespritzt und auch ein operativer Eingriff ist für einen jugendlich wirkenden, strahlend schönen Teint nicht erforderlich.
Die Blutplasma-Injektion für die eigene Schönheit gilt als eine Art Geheimwaffe, die wirkungsvoller als die meisten Cremes und Seren ist. Wer allerdings Kim Kardashians oder Bar Refaelis blutiges Gesicht gesehen hat, mag vor dieser vielversprechenden Behandlung womöglich zurückschrecken. Entgegen den Schlagzeilen aus der Boulevardpresse muss die PRP-Eigenbluttherapie in Wahrheit längst keine so blutige Angelegenheit sein.
Die PRP-Eigenbluttherapie ist nicht nur als Vampir-, sondern auch als Dracula- sowie als Plasmalifting bekannt. Diese Begriffe beschreiben allesamt eine effektive Technik zur Hauterneuerung und -straffung, die ohne eine OP auskommt. Da die Alterungsprozesse der menschlichen Haut unter anderem darauf zurückzuführen sind, dass kranke oder absterbende Zellen vom Körper nicht schnell genug erneuert werden können, zielt das Vampirlifting bewusst auf die Ankurbelung der Selbstheilungskräfte des Körpers ab.
Die Zellregeneration soll angeregt werden, um so für ein schöneres Hautbild auch in einem fortgeschrittenen Alter zu sorgen. Da es sich beim Vampirlifting um eine Form der Plasmatherapie handelt, werden diese wichtigen Wachstumsfaktoren des Körpers gezielt eingesetzt, um die Bildung von neuen, jungen Zellen, Elastin und Kollagen anzukurbeln. Dies hat den Effekt, dass die Haut im Anschluss an die Therapie straffer, rosiger, fester, glatter und jugendlicher wirkt. Ein strahlend schöner, frischer Teint rückt ohne jede Chemiekeule in greifbare Nähe.
Diese Abkürzung steht für „Platelet-Rich Plasma,“ was aus dem Englischen übersetzt „Plättchen-reiches Plasma“ bedeutet. Bei der PRP-Eigenbluttherapie werden dem Patienten vier bis fünf Ampullen Blut abgenommen. Beim Vampirlifting kommt jedoch nur ein Teil des gewonnen Eigenbluts zum Einsatz. Um diese Methode so effektiv wie möglich zu gestalten, werden nur diejenigen Bestandteile des Bluts für das Draculalifting verwendet, die besonders viele Wachstumsfaktoren enthalten.
Bei einer PRP-Behandlung wird daher konzentriertes Blutplasma, sprich das Blut ohne die roten Blutkörperchen eingesetzt. Diese große Menge an Blutplättchen ist wiederum dafür verantwortlich, dass das Vampirlifting solch deutlich sichtbare Erfolge im Dienste der eigenen Schönheit verspricht.
Um ausreichend Blutplasma für ein Vampirlifting gewinnen zu können, werden circa 20 Milliliter Eigenblut des Patienten benötigt. Unmittelbar im Anschluss an die Blutabnahme wird das Blut zentrifugiert, um das Plasma so von den roten Blutkörperchen zu trennen. Aus der anfänglichen Blutmenge können vier bis fünf Milliliter Plasma gewonnen werden, was für diese Schönheitsbehandlung, auf die viele Stars schwören, völlig ausreichend ist.
Beim Zentrifugieren ist viel Sorgfalt erforderlich, damit die Blutplättchen nicht beschädigt werden, sondern möglichst viel lebendes Plasma erhalten bleibt. Daher gibt es spezielle Maschinen, die das Blut in einem besonderen Winkel zentrifugieren, um dem Verkleben der einzelnen Plättchen vorzubeugen. Außerdem ist es wichtig, dass die Zentrifuge am Ende des Trennvorgangs nicht abrupt stoppt, sondern möglichst langsam ausläuft. Dank dieser Maßnahmen kann ein besonders hoher Anteil an lebenden Blutkörperchen gewonnen werden.
Die Wachstumsfaktoren, die aus dem Blutplasma des Patienten gewonnen werden, regen dessen körpereigene Zellerneuerung an. Im Vergleich zu vielen anderen Schönheitsprozeduren ist diese Methode sehr gut verträglich, da keine körperfremden Stoffe gespritzt werden. Die verstärkte Zellgeneration bewirkt die folgenden positiven Effekte für das Hautbild der Patienten:
Einige dieser Effekt sind bereits unmittelbar nach der ersten Behandlung sichtbar. Doch das Vampirlifting wirkt auch nach. Im Laufe der Zeit werden neue Blutgefäße gebildet, die zu dem langanhaltenden Effekt dieser Behandlung beitragen.
Bei der internationalen Prominenz ist das Vampirlifting vor allem im Gesicht beliebt, um dem eigenen Teint eine tiefenerholte Frische zu verleihen. Allerdings ist eine Draculalifting-Behandlung auch im Bereich der folgenden Körperregionen denkbar:
Am häufigsten wird das Vampirlifting im Bereich der Gesichtshaut angewendet, da es sich dabei um eine Art Faltenunterspritzung von innen handelt. Auch bei einem faltigen Hals kann diese Methode der Hautstraffung und dem Volumenaufbau sehr dienlich sein. Die Verjüngung des eigenen Dekolletees sowie der Handrücken, die ein fortgeschrittenes Alter meist sofort verraten, sind zwei der weiteren Möglichkeiten. Bei der Schönheitskorrektur von Schwangerschaftsstreifen kann eine Methode angewendet werden, die dem Vampirlifting sehr ähnlich ist.
Neben der Förderung des Haarwachstums sowie der Wundheilung spielt die PRP-Eigenbluttherapie in der Sportmedizin sowie in der Orthopädie ebenfalls eine bedeutende Rolle. Immerhin wurde dieses Verfahren entwickelt, um die Selbstheilungskräfte des Körpers gezielt anzukurbeln. Davon können Spitzensportler im Anschluss an eine Verletzung oder einen Unfall nur profitieren. Auch ihre Regenerationsprozesse können so beschleunigt werden, damit sie schneller wieder mit dem Training beginnen können.
Da es sich beim Vampirlifting um eine Form der Eigenblutbehandlung handelt, sind allergische Reaktionen nahezu ausgeschlossen. Die Patienten können im Ausnahmefall auf den Stift zum Einbringen des Plasmas allergisch reagieren. Dies kommt jedoch sehr selten vor, weil sich die meisten Menschen solcher Allergien bewusst sind. Da es sich um keinen chirurgischen Eingriff handelt, müssen keine Urlaubstage eingeplant werden, um sich dem Vampirlifting zu unterziehen. Unmittelbar nach der Behandlung kann das eigene Alltagsleben ganz normal fortgeführt werden. Eventuell sind die behandelten Hautstellen zu kühlen, was jedoch zu keinen allzu großen Beeinträchtigungen führen sollte.
Zunächst wird dem Patienten Blut abgenommen, aus dem dann das benötige Plasma mittels Zentrifugierens gewonnen wird. Anschließend erfolgt die Injektion des Plasmas, welches mit einem Stift mit einer Spitze aus kreisenden Nadeln unter Anwendung einer speziellen Technik in die Haut eingearbeitet wird. Dieser Schritt kann mit dem sogenannten Microneedling oder Lasern verbunden werden, damit das Plasma in die tieferen Hautschichten vordringen kann. Von der Blutabnahme bis zum Ende der Behandlung vergeht meist nur eine halbe Stunde.
Anschließend ist das Auflegen einer Kollagenmaske zur Beruhigung der behandelten Hautstellen üblich. Die meisten Patienten empfinden diese Maske, die circa eine Viertelstunde auf der Haut verbleibt, als sehr angenehm. Über diese Spezialmaske erfährt die Haut eine Versorgung mit vielen wichtigen Wirkstoffen, um den Behandlungserfolg bei der PRP-Eigenbluttherapie zusätzlich zu fördern.
Wer ein leichtes Brennen der Haut gut tolerieren kann, braucht sich vor dem Vampirlifting nicht zu fürchten. Entgegen der blutigen Bilder aus der Boulevardpresse ist diese Behandlung gut auszuhalten und geht nicht mit starken Schmerzen einher. Eine Narkose ist daher nicht erforderlich.
Sofern der Patient von einer Krankheit betroffen ist, die über das Blut übertragen wird, ist von einem Vampirlifting unbedingt abzuraten. Gleiches gilt aus Sicherheitsgründen auch während der Schwangerschaft. Im Fall von Schuppenflechte, Neurodermitis oder anderen Hautkrankheiten sollten die aktuell befallenen Körperregionen nicht mit der PRP-Eigenbluttherapie behandelt werden.
Die Einnahme von Medikamenten, die eine eingeschränkte Blutgerinnungsfähigkeit nach sich zieht, spricht gegen das Draculalifting. Wer sich solch einer Behandlung dennoch unterziehen möchte, sollte Arzneimittel wie Ibuprofen, Volaren, ASS sowie Aspirin daher spätestens eine Woche vor dem geplanten Termin für die PRP-Eigenbluttherapie nicht mehr einnehmen. Paracetamol kann jedoch weiterhin eingenommen werden.
Die PRP-Eigenbluttherapie ist mit sehr wenigen Risiken verbunden, was vor allem auf die Behandlung mit Eigenblut zurückzuführen ist. Da das Plasma beim Vampirlifting in die Haut injiziert wird, sind die nachfolgenden Nebenwirkungen im Bereich der behandelten Körperregion allerdings nicht ausgeschlossen:
Die Kosten pro Behandlungszyklus betragen zwischen 500 und 1.000 Euro. Vor allem der erforderliche Behandlungsumfang wirkt sich entscheidend auf die Höhe der Kosten aus. Ein Behandlungszyklus setzt sich in den meisten Fällen aus drei Einzelsitzungen zusammen, um ein möglichst schönes Ergebnis zu erzielen. Die ersten sichtbar positiven Veränderungen stellen sich jedoch bereits nach nur einer Sitzung ein.
Sofern drei Behandlungen als Paket gebucht werden, sind oftmals Preisvorteile im Vergleich zu den Kosten für drei Einzelsitzungen möglich. Da eine Einzelsitzung zum Auffrischen der PRP-Eigenbluttherapie meist ausreicht, ist mit Kosten zwischen 250 und 350 Euro zu rechnen. Werden mehrere Körperregionen gleichzeitig behandelt, so werden mitunter Sonderrabatte gewährt.
Nachdem die erste Behandlung, die aus mehreren Sitzungen besteht, erfolgreich abgeschlossen wurde, können die Patienten zwischen sechs und 18 Monaten von dem Ergebnis profitieren. Dann ist eine Auffrischung erforderlich, wobei eine Einzelsitzung häufig ausreichend ist. Mitunter können die Ergebnisse des Vampirliftings so nicht nur erhalten werden, sondern es können sich sogar deutliche Verbesserungen bei einer regelmäßigen Auffrischung einstellen.
Botulinumtoxin, Laser und Filler sind andere Behandlungsmethoden, die ebenso eingesetzt werden, um ähnliche Effekte wie beim Vampirlifting zu erzielen. Allerdings gehen diese Methoden mit weitaus größeren Risiken einher. Allergische Reaktionen sind bei der Verwendung von Botulinumtoxin und Fillern zum Beispiel nicht ausgeschlossen. Bei der nicht-fachkundigen Injektion von Botulinumtoxin kann es sogar zu einer permanenten Lähmung einzelner Gesichtsmuskeln verbunden mit den entsprechenden Entstellungen kommen.
Gleichzeitig gilt Botulinumtoxin dennoch als eines der besten Mittel gegen Mimikfalten. Im Vergleich zum Vampirlifting kann Botulinumtoxin zumindest in dieser Hinsicht eine schnellere Verbesserung des Hautbildes erreichen. Daher sollte sich jeder Patient individuell beraten lassen, ob das Vampirlifting wirklich die beste Methode darstellt, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Letzte Aktualisierung am 11.04.2019.