Fett einfach wegspritzen? Kann die Lösung eines weit verbreiteten Problems so einfach sein? Die Wirkung der Fett-Weg-Spritze gilt mittlerweile als erwiesen. Wunder kann diese Spritze jedoch nicht bewirken. Denn ein fülliger Körper entwickelt sich dank der Fett-Weg-Spritze nicht in einen ranken, schlanken Traumkörper. Vielmehr ist die Fett-Weg-Spritze vor allem zur Behandlung von kleinen Fettpölsterchen und einzelnen Problemzonen gedacht.
Dieser Name für die Fett-Weg-Behandlung ist vor allem in den Medien weit verbreitet. Dabei lautet der korrekte Name für das Verfahren „Lipolyse“ oder „Injektionslipolyse,“ was das Gleiche meint. Schließlich bedeutet „Lipolyse“ nichts anderes als „Fettauflösung.“ Genau das passiert dank der Fett-Weg-Spritze. Es kommt ein Medikamentencocktail zum Einsatz, der einen biochemischen Vorgang an den behandelten Körperstellen auslöst. Dieser ist dafür verantwortlich, dass die jeweiligen Festpolster kleiner werden oder sich gar ganz auflösen. In Amerika wird das Verfahren als „Lipodissolvation“ bezeichnet. An der Entwicklung dieses Verfahrens waren Ärzte in der ganzen Welt ab 1988 beteiligt. Demnach handelt es sich um kein ganz neues Verfahren, sondern die Fett-Weg-Spritze hat sich während unzähliger Anwendungen bewährt.
Für die erstaunlich effektive Wirkung der Fett-Weg-Spritze sind die speziellen Inhaltsstoffe des Medikaments, welches den Patienten in ihre Fettdepots gespritzt wird, verantwortlich. Die Spritze sorgt dafür, dass das Fett sich aus den Fettzellen löst. Dies führt gleichzeitig dazu, dass viele der Fettzellen komplett absterben. Der Körper baut diese Zellen dann ab. Letztendlich landet das abgebaute Fett in der Leber. Dort werden die alten Fettzellen wie reguläres Fett aus der Nahrung verbrannt. Mit Hilfe der Fett-Weg-Spritze wird ein natürlicher Vorgang angekurbelt, damit Fett gezielt an den gewünschten Stellen abgebaut wird. Nicht immer wird das gewünschte Ergebnis mit einer Fett-Weg-Spritze erreicht. Das ändert nichts daran, dass dieses Verfahren durchaus wirksam ist.
Die Fett-Weg-Spritze ist begrenzt als Alternative zur Fettabsaugung zu sehen. Denn bei der Fettabsaugung werden weitaus größere Mengen an Fett entfernt. Geht es allerdings um kleine Fettdepots oder Problemzonen, ist die Fett-Weg-Spritze sinnvoll. Zur Gewichtsreduktion eignet sich das Verfahren hingegen nicht. Daher ist eine Behandlung mit Lipolyse vor allem für normalgewichtige Menschen gedacht. Sie können überflüssigen Fettdepots in den folgenden Bereichen den Kampf ansagen:
Die Behandlung mit einer Fett-Weg-Spritze nimmt zwischen 15 und circa 45 Minuten in Anspruch. Es sind mehrere Sitzungen erforderlich, zwischen denen ein Abstand von zwei bis vier Wochen eingehalten wird. Es handelt sich um ein ambulantes Verfahren, sodass der Patient anschließend nach Hause entlassen wird. Es gibt auch Experten, die meinen, dass eine weitere Fett-Weg-Spritze erst nach acht Wochen sinnvoll ist, da der Fettabbau diese Zeit in Anspruch nimmt.
Oftmals sind zwischen ein und zwei Behandlungen gerade bei kleinen Fettmengen, die aufzulösen sind, völlig ausreichend. Nur der behandelnde Arzt kann am Ende entscheiden, wie viele Sitzungen zu einem optimalen Ergebnis führen werden. Die ist auch von der Technik sowie der Medikamentenmischung, die der Arzt verwendet, abhängig. Folgende Faktoren sind unbedingt zu beachten:
Während der Behandlung wird dem Patienten das spezielle Fett-Weg-Medikament an den entsprechenden Stellen gespritzt. Dies brennt mitunter und eventuell ist ein leichter Druck an den Injektionsstellen zu verspüren. Dennoch sind die Schmerzen gut auszuhalten. Die Einstichstellen schwellen häufig an und werden rot. Das gibt sich schnell wieder.
Es handelt sich um ein erprobtes, verhältnismäßig sicheres Verfahren. Ernsthafte Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt. Allerdings treten die folgenden harmlosen Nebenwirkungen mit einer gewissen Regelmäßigkeit auf:
Schwerwiegende Nebenwirkungen der Fett-Weg-Spritze sind bisher nicht bekannt. Das gilt nur, wenn die Fett-Weg-Spritze bei Menschen, die zum Beispiel gegen das Präparat allergisch sind, nicht verwendet wird.
Bevor es zu einer Behandlung mit der Fett-Weg-Spritze kommt, wird der behandelnde Arzt den Gesundheitszustand der Patienten eingehend überprüfen. Denn es gibt sogenannten Kontraindikationen, sprich Gründe, die eine Fett-Weg-Spritze nicht zulassen. Folgende Faktoren sind hier zu nennen:
Sofern der Patient blutverdünnende Medikamente oder Herzmedikamente einnimmt, ist dies dem behandelnden Arzt dringend mitzuteilen. Nur so können mögliche Komplikationen ausgeschlossen werden.
Wenn die Patienten den Erfolg der Fett-Weg-Spritze lange beibehalten möchten, ist ein gesunder Lebenswandel sinnvoll. Bewegung und Sport und ausreichend Wasser sind zu empfehlen. Auch die nachfolgenden Faktoren wirken sich positiv auf die Therapieergebnisse aus:
Pro Behandlung ist mit Kosten von 250 bis rund 550 Euro zu rechnen. Mitunter sind mehrere Sitzungen erforderlich, bis das gewünschte Ergebnis erreicht wird. Von der gesetzlichen Krankenkasse ist keine Kostenübernahme zu erwarten. Bei privaten Krankenkassen ist dies mitunter möglich. Der behandelnde Arzt klärt die Patienten beim Vorgespräch über die genauen Kosten auf. Diese fallen pro Sitzung womöglich höher aus, wenn mehrere Körperregionen gleichzeitig behandelt werden.
aktualisiert am 23.04.2019