Seit den frühen 90ern hat es sich zu einem der beliebtesten Piercings entwickelt - das Bauchnabelpiercing. Vor allem Frauen zwischen 16 und 24 Jahren schmücken ihren Nabel mit einem kleinen Stab oder Ring, die in unzähligen Varianten erhältlich sind. Dabei wird nur selten der Bauchnabel selbst, sondern die Hautfalte darüber, durchstochen. Jedoch sind auch jegliche Varianten, um ihn herum oder durch ihn hindurch zu stechen, möglich.
Da die Heilungszeit bis zu einem Jahr betragen kann und währenddessen oft Komplikationen auftreten, sollten einige Tipps beachtet werden. Denn nur ein schön gestochenes und gut verheiltes Piercing bringt auch Freude. Besonders wichtig ist ein erfahrener und professioneller Piercer, der einen kundigen Blick für die verschiedenen Nabelformen besitzt, ausführlich über die Risiken aufklärt und dem Hygiene sehr wichtig ist.
Schwierig wird das Stechen des Piercings bei einem zu straffen, zu trainierten oder zu dünnen Bauchen. Hierbei besteht die Gefahr, dass die Wunde durch die ständige Spannung nur sehr langsam verheilt. Auch ein sehr flacher Nabel ist ungünstig für ein Piercing. Aus diesen und anderen Gründen ist in Deutschland vom 14. Lebensjahr bis zur Volljährigkeit das Piercen nur mit Einwilligung der Eltern möglich.
Das Stechen des Piercings erfolgt im Liegen. Dadurch ist nicht nur der Bauch entspannt, auch beim Auftreten von Kreislaufproblemen ist diese Position günstiger. Die Haut um den Bauchnabel wird frei gemacht und der Nabel sorgfältig desinfiziert. Eine Betäubung findet nur selten oder nur mit Eisspray statt, um zu verhindern, dass das Bauchnabelpiercing schief wird. Während der gesamten Prozedur trägt der Piercer Handschuhe, um das Infektionsrisiko zu verringern. Er markiert die Stelle, an der sich das Piercing befinden soll und fixiert die Haut mit einer speziellen Zange. Anschließend durchsticht er die markierten Punkte mit einer sterilisierten Kanüle, an der sich ein Kunststoffschlauch befindet. Mithilfe dieses Schlauches wird der Stecker in das entstandene Loch geführt.
Das Bauchnabelpiercing ist gestochen, nun beginnt die Heilungszeit. Um Komplikationen zu verringern, sollte dem Schmuckstück besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Verheildauer beträgt aufgrund der starken Belastung, der das Piercing ausgesetzt ist, und der schlechten Durchblutung der Haut drei bis zwölf Monate. Gute Piercing-Studios geben eine ausführliche Pflegeberatung und bieten auch eine Nachuntersuchung an, die bei Unsicherheit in Anspruch genommen werden sollte. Ein steriles Pflaster schützt die Wunde in den ersten Tagen vor Verunreinigungen. Es wird regelmäßig gewechselt und die Wunde dabei immer wieder desinfiziert. Saubere Hände sind bei jeder Berührung besonders wichtig, da über sie Bakterien übertragen werden können. Während der Heilungszeit sollte auf zu enge Kleidung, die das Piercing reizt, verzichtet werden. Ebenso sind erst einmal Sport, Solarium und Schwimmen, auch in der Badewanne, tabu. Nur duschen ist erlaubt. Danach sollte das Bauchnabelpiercing jedoch gut getrocknet werden.
Ist ein Ring der Bauchnabelschmuck der Wahl, sollte seine Position während der Heilung öfter gewechselt werden. So kann er nicht schräg einwachsen. Nach frühestens 2 Monaten, besser nach Abheilung der Wunde, kann der Piercing-Schmuck gewechselt werden. Dabei sollte Form, Größe und Farbe des Schmuckes nicht nur zu Bauch, Nabel und Typ der Trägerin passen, auch das Material ist entscheidend. Hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden. Wer all diese Tipps beherzigt, wird lange Freude an seinem Bauchnabelpiercing haben.
Letzte Aktualisierung am 05.04.2017.