Haarausfall ist nicht nur für viele Männer ein Problem, auch Frauen leiden darunter. Noch vor einigen Jahren gab es keine wirksamen Mittel gegen den Haarausfall. Heute sind Medikamente auf dem Markt, die Erfolg versprechen.
Ein paar Haare zu verlieren, ist kein Drama. Ein Mensch kann bis zu 100 Haare am Tag verlieren, das ist normal. Zumindest, wenn der Haarausfall gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt ist. Fallen mehr als 100 Haare am Tag aus, wirkt sich der Haarausfall auch haarvermindernd aus. Es kommt zur Bildung einer Glatze.
Die häufigsten Arten des Haarausfalls sind:
Der hormonell-erbliche Haarausfall betrifft hauptsächlich Männer. Er stellt mit 95 Prozent die häufigste Form des Haarausfalls dar. Verwantworlich für den Haarausfall ist eine zu hohe Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem Hormon DHT (Dihydrotestosteron). Durch die Überempfindlichkeit wird die Wachstumsphase des Haares verkürzt, dadurch treten viele Haare gar nicht erst zum Vorschein.
Zunächst enstehen die sogenannten Geheimratsecken, später fällt das Haar auch im Hinterkopf aus. Einmal ausgefallene Haare kommen nie wieder. Hier hilft einzig und allein eine Haartransplantation. Mit Medikamenten lässt sich der IST-Zustand einigermaßen erhalten. Setzt man die Medikamente ab, schreitet der Haarausfall weiter voran.
Die Kosten für die Medikamente (Haartinkturen oder Tabletten) werden von den Krankenkassen bei Männer nicht erstattet, weil es in der Gesellschaft als gängig akzeptiert wird. Anders bei Frauen, die unter Haarausfall leiden. Viele Kassen übernehmen die Kosten für die Behandlung, weil Frauen wesentlich stärker unter Haarausfall leiden als Männer. So zumindest die Argumentation der meisten Krankenkassen.
Fast alle Medikamente sind verschreibungspflichtig.
Der kreisrunde Haarausfall ist die zweithäufigsten Form des Haarausfall, kommt aber verhältnismäßig selten vor. An mehreren Stellen im Körper bilden sich kreirunde, kahle Stellen. Die Haare können auch komplett ausfallen. Die Ursachen für den kreisrunden Haarausfall konnten bis heute noch nicht gefunden werden. Man spekuliert darüber, dass psychische Erkrankungen oder eine Störung des Immunsystems das Wachstum der Haare zum Stilstand bringen. Bei der Mehrzahl der Patienten wächst das Jahr innerhalb von einem Jahr wieder normal. Bei einigen Patienten ist der Haarausfall bleibend.
Eine Therapie mit hundertprozentiger Wirkung gibt es nocht nicht. Manchmal werden kortisonhaltige oder durchblutungsfördernde Haartinkturen angewandt, um das Haarwachstum wieder anzuregen. Ein anderer Therapieansatz versucht gezielt eine Allergie auszulösen, um das Immunsystem abzulenken und so den Haarausfall zu stoppen. Möglicherweise können zukünftig Immunsupressiva (Substanzen, die gezielt ein Teil des Immunsystems unterdrücken) helfen, den Haaraufall zu stoppen.
Bei dem difussen Haarausfall ist der Haarausfall nicht auf einen bestimmten Kopfteil beschränkt, sondern das Haar dünnt insgesamt aus. Dieser Haarausfall tritt mehr bei Frauen als bei Männern auf. Die Ursachen sind vielfältig. Dazu gehören Stress, Fehlernährung (z.B. Eisenmangel), Hormonumstellungen, Infektionen, Schilddrüsenstörungen und die Einnahme bestimmter Medikamente.
So unterschiedlich die Ursachen sind, so unterschiedlich sind auch die Therapie. Man muss immer die Ursache bekämpfen, um den Haarausfall zu stoppen. Erst wenn die Ursache bekannt ist, kann eine gezielte Therapie helfen.
Alle Formen des Haarausfalls lassen sich prinzipiell durch eine operative Haartransplantation behandeln. Bei der Haartransplantation werden von der einen Stelle des Kopfes Haare entnommen und an eine andere Stelle verpflanzt. Dadurch werden Haare umverteilt.
Amerikanischen Forschern ist es gelungen mit Hilfe von Stammzellen nackten Mäusen Haare wachsen zu lassen. Könnte man Stammzellen beim Menschen isolieren und in die Kopfhaut verpflanzen, ist anzunehmen, dass Haare wieder wachsen. Doch ob dieses Verfahren je an Menschen angewandt werden kann, ist unklar. Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Artikel: Haarausfall bekämpfen durch Stammzellen.
Letzte Aktualisierung am 31.01.2017.