Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln. Sie sind mittlerweile eine gute Alternative zur herkömmlichen Versorgung von Zahnlücken mit Brücken oder Prothesen.
Unter einer Sofortimplantation versteht der Fachmann das Einbringen des Zahnimplantats unmittelbar nach einer Zahnextraktion (Entfernung des Zahnes) oder nach Zahnverlust (z.B. durch Unfall). Der Vorteil für den Patienten: in der gleichen Sitzung wird der Zahn gezogen und das Zahnimplantat eingesetzt.
Bei der verzögerten Sofortimplantation wird das Implantat erst 6 bis 8 Wochen nach dem Zahnverlust oder nach der Zahnextraktion eingesetzt.
Das herkömmliche Verfahren ist die Spätimplantation. Von einer Spätimplantation spricht der Fachmann, wenn das Zahnimplantat 6 bis 9 Monate nach dem Zahnverlust bzw. Zahnextraktion eingepflanzt wird.
Wie wird eine Sofortimplantation durchgeführt?
Für eine Sofortimplantation ist nicht jeder Patient geeignet. Höhe und Breite des vorhandenen Kieferknochens muss ausreichend sein und das Zahnfleisch darf nicht entzündet sein. Nur dann ist die Voraussetzung für ein sofort belastbares Zahnimplantat gegeben.
Durch minimal-invasive Verfahren (Laser), die bei der Sofortimplantation eingesetzt werden können, sinkt das Infektionsrisiko.
Die Sofortimplantation wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Patienten finden dieses Verfahren sehr viel angenehmer als eine Zahnentfernung. Für ein Zahnimplantat wird die Knochenoberfläche freigelegt und ein Loch in den Kieferknochen gebohrt, das der Größe der künstlichen Zahnwurzel entspricht. Das Zahnimplantat wird in den Kieferknochen eingesetzt.
Sofortimplantate bedeuten allerdings nicht, dass der Patienten den künstlichen Zahn auch sofort nach der Implantation belasten kann (Ausnahme Unterkiefer-Totalprothese mit 4 Implantaten). Das ist erst nach einer Wartezeit möglich, wie auch beim herkömmlichen Verfahren.
Bis zur vollen Belastbarkeit von Sofortimplantaten vergehen im Unterkiefer ca. 4 und im Oberkiefer ca. 6 Monate.
Wie auch beim herkömmlichen Verfahren kann es zu Komplikationen kommen. Die Wunde heilt schlecht, die Kieferhöhle entzündet sich, Taubheitsgefühle durch Verletzung des Nervens treten auf und der Patient kann Schmerzen kriegen durch Überlastung des Implantats.
Die Erfolgsquote der Sofortimplantation ist niedriger als die Quote beim herkömmlichen Verfahren.
Für den Langzeiterfolg der Sofortimplantation ist Mundhygiene entscheidend. Geringe Ablagerungen oder Zahnstein können bereits zu Entzündungen führen, die den Behandlungserfolg gefährden. Auch das Rauchen sollte eingestellt werden, um die Wundheilung nicht zu stören.
Letzte Aktualisierung am 26.06.2015.