Hi Tanja,
also ich versuch alles zu beantworten und vergess hoffenltich nix:
Erst einmal muss ich auch sagen das ich froh bin mal eine andere Meinung zu hören- bislang gab es ja nur negatives über
Brustvergrößerungen zu lesen.
Ich war auch total unglücklich mit meiner Brust! Bei mir hat die Pupertät in etwa mit 12 Jahren angefangen. Es war furchtbar für mich.
Alle meine Freundinnen waren "normal" entwickelt, nur ich hatte schon mit 12 sehr große Brüste. Im Schwimmbad sind dann die pupertären Jungs hinter mir her gerannt und haben dumme Sprüche geklopft... das war alles andere als schön!
Als ich dann durch den schnellen Wachstum auch noch schlimme Dehnungsstreifen bekommen habe, habe ich mich so sehr geschämt das ich jede Situation gemieden habe, in der man nur minimal meine Brust sehen konnte.
Ein schöner Ausschnitt, Schwimmbad und Bikinis, Unterwäsche mit Freundinnen aussuchen etc. - war alles undenkbar! Ich fand mich so hässlich und wollte es am liebsten selbst nicht sehen.
Mit ca 17 Jahren dann hab ich das nem Freund von mir anvertraut der sofort sagte er kenne noch ein Mädchen welches schon die OP hinter sich hat. Das hat mich natürlich motiviert und ich lernte sie kennen.
Ihre Brust war so schön und die Narben sahen toll aus!
Darauf hin sagte sie mir ich solle mein Problem einer Psychologin anvertrauen- was ich daraufhin auch tat. Es folgten x Termine mit Ärzten der Krankenkasse bis das alles über die Bühne war.
Meiner Mutter habe ich nix erzählt - aus Angst das sie dagegen wäre (heute denke ich vielleicht hätte sie mich abgehalten...).
Es war alles nervlich sehr belastend für mich - gerade weil ich es alleine durchgestanden habe.
Nach der OP hatte ich ein gutes Gefühl. Die Brust sah schon etwas klein aus, doch ich dachte das reguliert sich wieder etwas und die Narben waren auch schön klein.
Im Laufe der Zeit jedoch wurden die Narben immer hässlicher und die eine Seite bildete ein Loch. Ich fragte meinen Arzt daraufhin ob das normal wäre und weggehen würde. Er sagt es würde sich noch verändern und das Loch würde weggehen.
Nun nach 5 Jahren sehen meine Brüste ungleich groß aus- sind kleiner als nach der OP (ohne Gewichtsverlust meinerseits) und die eine Seite hat ein Loch mit einer dicken Narbe!
Das schlimme ist, das wenn ich jetzt Unterwäsche oder einen Bikini trage, muss ich die Arme nur leicht heben, und jeder kann sofort meine Narbe sehen- SUPER!!
Ich habe jedoch noch das Gefühl in beiden Brüsten- das ist anders als bei dir.
Ich wünsche mir auch täglich es wäre anders- doch ich will das nicht so lassen, egal was ich dafür tun muss!
Ich will dir auch noch einmal sagen- gib nicht auf! Lass dich genau beraten. Gehe zu einem Psychologen (und gehe zu jemand wo du dich sehr wohl fühlst) vertraue diesem dein Problem an- er wird dir Tipps geben können. Parallel solltest du über das Internet recherchieren welcher Arzt in Deutschland auf dem Gebiet Brustchirurgie am fittesten ist und dich nicht von der Krankenkasse an den nächst Besten abschieben lassen. Sicher dich über den medizinischen Dienst deiner Krankenkasse ab und stelle dich bei der Ärztekammer deiner Stadt vor- diese haben immer eine Abteilung welche bei Ärztefehlern helfen.
Ich hoffe sehr das du Glück hast und auch schnelle Besserung- DAS KANN AUF KEINEN FALL SO BLEIBEN! Außerdem musst du bedenken das es erst ein Jahr bei dir her ist und dir geht es jetzt schon so schlecht. Du solltest dringend einen guten, NETTEN Psychologen aufsuchen- der redet nicht nur, sondern kann dir auch Anlaufstellen nennen wo dir geholfen wird deine Brust eventuell durch eine 2. OP zu rekonstruieren.
Bzgl. BHs habe ich auch ein riesen Problem. Jeder blöde Bügel-BH rutscht auf der linken Seite in das Loch der Brust. Ich trage fast nur noch Sport BHs.
Ich denke das Du in nem richtigen Dessou-Laden gute BHs finden wirst die nicht drücken. Dort haben die Damen richtig Ahnung und du brauchst dich auch nicht schämen.
Beziehungstechnisch kann ich nur sagen:
Oberflächliche Männer törnen mich eh ab! Auch wenn ich bisher Pech hatte (jetzt habe ich wieder einen Freund, der mich mit meiner Brust liebt).
Ich habe grundsätzlich die Regel:
Wers schon im ersten Kennenlerngespräch nicht mal zu nem konstuktiven Gespräch im Stande ist- grundsätzlich nur pseudo-small-talk hält, baggert, dich aber nicht ernsthaft als Mensch kennenlernen will- scheidet eh sofort aus. Nur Männer, welche soziale Kompetenz besitzen, können mit so etwas umgehen, es akzeptieren und dich unterstützen.
Meine letzten zwei Freunde, die mich verlassen haben, waren menschlich auch absolut unpassend, das habe ich aber eben auch erst im Nachhinein realisiert. Wenn ich nochmal vor der Wahl stände diese als Partner zu wählen, würde ich es nun sein lassen.
Ich kann dir nur noch einmal raten: Gib nicht auf! Gerade jetzt musst du kämpfen, nach Möglichkeiten, Lösungen suchen um möglichst schnell wieder glücklich zu werden. Du bist noch so jung! Ich bin schon bald 26 Jahre alt und immernoch tot unglücklich! Ich habe mir fest vorgenommen im nächsten Jahr auch zu kämpfen, ich war schon viel zu lange depressiv! Du musst auch nicht warten, das macht dich nur noch mehr kaputt und trauriger. Tu was dagegen- jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen, manche ein leichteres, manche ein schwereres. Wichtig ist nur das man nicht aufgibt, solch ein Problem kann gelöst werden!
Ich denke immer an die Menschen die es noch schwerer haben-
blinde Mensche, gelähmte Menschen- selbst diese kämpfen oft, haben jedoch garnicht die Möglichkeit soviel zu schaffen wie wir. Wir sind oft depressiv und besinnen uns garnicht darauf weiterzukämpfen obwohl wir es könnten.
Lass dir also dein Leben nicht kaputt machen, sondern versuche das Beste daraus zu machen bis jede Lösung getestet wurde.
Liebe Grüße,
Nessi