Moderne Implantate sind auf Langlebigkeit und Stabilität ausgelegt, so dass die Risiken nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten gering sind. Ein erfahrener Chirurg wird die für die Patientin bestmögliche Operationstechnik und Implantate der passenden Größe und Beschaffenheit wählen, damit das Ergebnis nicht nur optisch überzeugt, sondern auch zum Körper der Patientin passt. Dennoch können in einigen Fällen Implantate „verrutschen“, also ihre Position verändern oder sich gar verdrehen.
Eine Reihe moderner hochwertiger Implantate sind auf der Oberfläche angeraut – das sorgt für ein Verwachsen mit dem Umgebungsgewebe. Ist der Raum für das Implantat, die „Implantathöhle“, perfekt vorbereitet, wird das Implantat „achsengerecht“ eingelegt und das Risiko einer Verschiebung oder Rotation fast unmöglich.
Um ein solches Verdrehen oder eine Rotation eines anatomisch geformten Implantates in der dafür geschaffenen „Höhle“ im Gewebe zu verhindern, müssen Patientinnen nach dem Eingriff zuverlässig Ruhe halten, bis das Einheilen vollzogen ist und die Narben sich stabilisiert haben. Ruckartige Bewegungen, schweres Heben, Reißen mit Armen und Brustmuskulatur sind konsequent zu vermeiden. Schlafen darf die Patientin für etwa vier Wochen nur in der Rückenlage und Sport sollte sie nur mit äußerster Vorsicht betreiben.
Runde Implantate haben gegenüber anatomisch geformten Einlagen den Vorteil, dass leichte Drehungen möglich sind, die aber keine Formveränderungen der Brust auslösen. Andernfalls ergeben sich auffallende Asymmetrien.
Eine weitere mögliche Komplikation heißt im Fachjargon Bottoming out – dabei gleitet das Implantat nach unten, während das eigene Gewebe natürlich an seinem Platz bleibt. Das Implantat dehnt dabei den unteren Brustbereich über Gebühr und lässt ihn größer wirken, die Brustwarze zeigt nach oben und ihre Position wirkt unnatürlich.
Rippling oder Faltenbildung im Implantat ist eine weitere mögliche Folge, die dann auftreten kann, wenn sehr weiche Implantate verwendet werden und die Brust sehr wenig Eigengewebe aufweist. Diese Falten können fühlbar oder sogar sichtbar sein. Insbesondere bei extrem schlanken Frauen ist das Geschick des Operateurs gefragt: Deckt ausreichend Muskelgewebe das Implantat ab, ist eine Faltenbildung eher unwahrscheinlich.
Eine weitere mögliche, aber sehr seltene Komplikation liegt vor, wenn zwar der Brustmuskel das Implantat im oberen Bereich in korrekter Position hält, das Eigengewebe darüber aber einfällt – dann bilden sich schlimmstenfalls Wellen in der Brust oder gar zwei Brusthügel.
Je mehr Erfahrung der Schönheitschirurg hat, desto sicherer wird er das Implantat setzen und desto geringer ist die Chance möglicher Pannen, desto geringer ist das Risiko, dass eine operative Nachkorrektur erfolgen muss.
aktualisiert am 16.08.2019