Viele Frauen sind mit ihrer Brust unzufrieden, scheuen aber den Schritt, sich unter das Messer des Chirurgen zu legen. Existieren wirksame Möglichkeiten, die Brust auch ohne Operation zu vergrößern?
Da gibt es zum Beispiel Vakuumpumpen, die bei regelmäßiger Anwendung eine Vergrößerung der Brust um rund eine Körbchengröße versprechen. Diese Brustpumpen werden für mindestens dreißig Minuten täglich über die Brüste gestülpt. Durch Pumpen wird in den Schalen ein Vakuum erzeugt, was langfristig dazu führen soll, dass die Brüste größer werden, weil die Durchblutung angeregt wird und die Zellen des Gewebes anschwellen. Medizinisch fundierte Ergebnisse, dass Brustpumpen tatsächlich in der Lage sind, den Brustumfang dauerhaft zu verändern, gibt es nicht. Sie können jedoch schaden, indem bei Überbeanspruchung der Pumpe Gewebeschäden in der Brust entstehen können.
Neben den Saugpumpen werden auch Cremes und Tabletten angeboten. Auch hier sollte man als Anwenderin kritisch bleiben. Cremes können im schlimmsten Fall Hautirritationen auslösen, bewirken aber wenig – zumindest gibt es dafür keine wissenschaftlichen Beweise. Ebenso verhält es sich mit diversen Pillen zur Brustvergrößerung. Zwar sind solche Medikamente freiverkäuflich, das heißt jedoch nicht, dass sie nebenwirkungsfrei sind.
Eine natürliche Brustvergrößerung soll zudem mit Hypnose möglich sein. Auch dieser Behauptung stehen keine gesicherten Erfahrungswerte gegenüber.
Wer sein Dekolletee gelegentlich einfach ein bisschen "pimpen" möchte, damit z.B. die Brust in einem schönen Kleid oder einem engen T-Shirt gut zur Geltung kommt, der kann sich mit Einlagen aus Silikon behelfen. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Ausführungen, haftend und nichthaftend. Die Einlagen werden einfach in den BH gelegt, zaubern im Nu eine Körbchengröße mehr und das optische Ergebnis wirkt natürlicher als ein Push-up-BH. Eine ähnliche Funktion können Push-Up-Klebestreifen erfüllen.
Auch Brustmuskeltraining, z.B. mit regelmäßigen Übungen wie Brustpressen oder Liegenstützen, kann helfen, den Brüsten optisch mehr Fülle zu verleihen. Eine wirkliche Vergrößerung kann man damit zwar nicht erreichen, aber wenn die Muskeln unter den Brüsten straffer werden, verbessert sich die Körperhaltung und das Gesamtbild der Brust. Schlanken Frauen kann es allgemein helfen, etwas an Gewicht zuzunehmen - dadurch können auch die Brüste praller werden.
Eine Möglichkeit der Brustvergrößerung gibt es, die tatsächlich ohne Implantate auskommt. Beim sogenannten Lipofilling wird eigenes Körperfett, z.B. an den Oberschenkeln oder am Bauch, abgesaugt. Anschließend wird es entsprechend aufbereitet wieder in die Brüste injiziert. Es handelt sich um einen minimalinvasiven Eingriff, der keine Narben hinterlässt.
Eine Zeitlang hat man auch Hyaluronsäure in die Brust gespritzt. Das Mittel, das bereits seit vielen Jahren in der Schönheitschirurgie verwendet wird, um Falten zu unterspritzen und in diesem Fall als unbedenklich gilt, sollte auch größere Brüste zaubern. Zwar funktionierte es in der Anwendung, allerdings fehlten die nötigen Erfahrungswerte, wie der Körper auf Hyaluronsäure in großen Mengen reagiert. Aufgrund unkalkulierbarer Risiken hat der Hersteller das unter dem Namen Macrolane® bekannte Mittel für Brustvergrößerungen 2012 wieder vom Markt genommen.
aktualisiert am 10.04.2019