Wie bei allen operativen Eingriffen birgt auch eine Brustvergrößerung gewisse Risiken, überwiegend „Schönheitsfehler“, also Störungen eher optischer Natur.
So ist es beispielsweise in seltenen Fällen möglich, dass nach einer Brustvergrößerung Dehnungsstreifen (Striae) auftreten. Sie sind ein Anzeichen dafür, dass die natürliche Elastizität der Haut durch Druck oder Zug überfordert wird. Die kollagenen „Querstreben“ im Unterhaut-Fettgewebe und ihre Eigenschaften sind genetisch festgelegt – daran lässt sich weder durch Sport noch Diäten etwas ändern. Schwächeres Bindegewebe wird bei Belastung deutlich reagieren, bei sehr elastischer Haut und festem Unterhautgewebe ist nach einer Brustvergrößerung hingegen wenig zu befürchten.
Für gewöhnlich sollte bei einer Brustkorrektur und -vergrößerung ein erfahrener Facharzt die richtige, in Proportion und Gewicht passende Implantat-Größe auswählen und mit der Patientin abstimmen. Wählt er nämlich zu schwere, zu voluminöse Implantate, können diese das genannte Unterhautfettgewebe je nach Struktur und Veranlagung stark strapazieren und tatsächlich zu den unerwünschten Dehnungsstreifen führen.
Allerdings spielt hier auch die Operationstechnik eine Rolle: Bei ohnehin überdehnter und bereits unelastischer Haut könnte der Chirurg das Brustimplantat auch so einsetzen, dass es von Muskelgewebe und nicht nur von der Unterhaut gehalten wird. Damit kann das Problem von Striae zunächst umgangen werden. Vorbeugen lässt sich den Dehnungsstreifen auch durch die konsequente Verwendung gut stützender BHs, insbesondere bei sportlichen Aktivitäten.
Sind erste Dehnungsstreifen vorhanden, können Vitamin-E-haltige Hautpflegemittel, Massagen oder gar eine Laserbehandlung deren Ausbildung begrenzen. Dehnungsstreifen, die erst einmal entstanden sind, sind aber nicht mehr vollständig zu beseitigen.
Bereits vorhandene Dehnungsstreifen, die etwa auf früheres Übergewicht und Diäten, auf insgesamt schwaches Bindegewebe oder vorangegangene Schwangerschaften hinweisen, werden durch die Brustvergrößerung oft weniger auffällig. Sie glätten sich durch den Einsatz des Implantates. Die geschädigte Unterhautstruktur ist jedoch nicht wirklich zu "reparieren", auch eine gewisse weitere Erschlaffung des Gewebes ist mit den Jahren sogar wahrscheinlich.
aktualisiert am 29.08.2019