Welche Implantatform die bessere ist, hängt im Wesentlichen von der Ausgangsform der Brust und den Wünschen der Patientin ab. Die Form des Implantats ist ausschlaggebend dafür, wie die Brust nach der OP aussieht.
Man unterscheidet runde und tropfenförmige Implantate. Letztere werden auch als "anatomische" Implantate bezeichnet, weil sie eher der natürlichen Brustform nachempfunden sind. Beide Formen gibt es in Größen zwischen zwischen 80 und 800 Millilitern.
Tropfenförmige Implantate sind dann die erste Wahl, wenn die Brust sanft modelliert werden soll, das heißt, wenn der Patientin auch nach der Operation ein natürliches Aussehen ihrer Brust wichtig ist. Auch ungleich große Brüste lassen sich mit den anatomischen Implantaten gut ausgleichen. Die tropfenförmigen Silikonkissen lassen sich sehr gut an die anatomische Ausgangssituation, die die Patientin mitbringt, anpassen. So können die Kissen bei einem schmalen Körperbau eine eher geringe Breite haben, dafür aber höher sein, um etwas mehr Fülle zu erzeugen. Tropfenförmige Implantate sind in der Regel teurer als runde. Für den Fall, dass sich ein tropfenförmiges Implantat nach der OP dreht, ist eine Nachoperation fällig, da die Rotation sich anders als bei dem runden Implantat deutlich abzeichnet.
Runde Implantate – bis 1994 gab es nur solche – sind bis heute noch die, die am häufigsten verwendet werden. Sie betonen das Dekolletee deutlicher als die tropfenförmigen. Die Brüste wirken runder und praller. Bei runden Implantaten ist besonders wichtig, dass die Patientin genug eigenes Brustgewebe hat, damit das Implantat ausreichend überdeckt werden kann. Ist dies der Fall, wirken auch runde Implantate sehr natürlich.
Zur Orientierung wird jeder Facharzt der Patientin die unterschiedlichen Implantate zeigen und ihr die Möglichkeit geben, sie in verschiedenen Größen in ihrem BH zu platzieren. Auch Fotos von anderen Frauen können helfen, sich darüber klarzuwerden, was am besten zum eigenen Körperbild passt.
Grundsätzlich besteht die Hülle eines Brustimplantats immer aus Silikon. Die Außenhülle ist mehrwandig aufgebaut und außerdem etwas angeraut, sodass das Risiko, dass sich das Implantat in der Brust dreht, verringert wird.
Gefüllt sind die Kissen entweder mit Silikongel oder mit physiologischer Kochsalzlösung. Beide Füllungen haben Vor- und Nachteile. Falls das mit Kochsalzlösung gefüllte Implantat ausläuft, kann die Flüssigkeit vom Gewebe einfach aufgenommen werden. Andererseits können die Kissen im Lauf der Zeit aber an Fülle verlieren. Sie fühlen sich zudem weniger natürlich an als Silikonkissen und können unangenehm "gluckern". In den USA werden hauptsächlich Kochsalzkissen verwendet. Gesundheitlich sind sie am unbedenklichsten und zudem kostengünstiger.
In Europa hingegen werden hauptsächlich Silikonimplantate eingesetzt. Sie sind nicht nur außen aus Silikon, sondern auch innen mit Silikongel gefüllt. Die modernen kohäsiven Silikongel-Implantate sind formstabil und selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass ein Kissen reißen sollte, ist die Hülle so fest, dass das das Gel nicht so leicht ins Gewebe gelangen kann.
Kohäsive Silikongel-Implantate gibt es mittlerweile in verschiedenen Festigkeiten: Ist der Inhalt dünnflüssiger, folgt er mehr der natürlichen Schwerkraft und lässt auch die Brust natürlicher wirken. Ist die Füllung zähflüssiger, ist das Implantat formstabiler. Grundsätzlich gilt, dass kohäsivere, also dichtere Silikonkissen sicherer sind.
aktualisiert am 14.06.2022