Die Brustvergrößerung gehört zu den beliebtesten ästhetischen Operationen. Eine schöne weibliche Brust ist wesentlich für das Selbstwert- und Lebensgefühl der Frau. Oft sind Frauen nicht zufrieden mit ihren vorhandenen Brüsten. Empfindet eine Frau ihre Brüste als zu klein, sind sie seitenungleich oder hängen stark herab, so kann das eine starke seelische Belastung darstellen. Die Operation zur Brustvergrößerung kann Patientinnen zu wohlgeformten, harmonischen und prallen Brüsten verhelfen.
Bei dem Eingriff zur Brustvergrößerung werden Implantate aus Silikon in die Brust eingesetzt, die das Volumen der Brust erhöhen. Es gibt mehrere unterschiedliche Arten von Implantaten in verschiedenen Größen. Ebenso gibt es mehrere Methoden, die Implantate operativ einzusetzen. In der Regel ist für die Brust-OP eine Vollnarkose und ein stationärer Aufenthalt in der Klinik für ein bis drei Tage notwendig.
Der Fachbegriff für die Brustvergrößerung lautet Mamma-Augmentation. Aktuelle Operationsverfahren der ästhetischen Chirurgie bieten gute Voraussetzungen, ein ansprechendes Ergebnis der Brustvergrößerung zu erzielen. Narben sind in aller Regel unauffällig. Komplikationen sind wie bei jeder Operation möglich, insgesamt gilt die Brust-OP als relativ sicheres Verfahren. Dennoch kommt es gelegentlich in der Folge der Operation zu einer Infektion oder später zu einer Gewebeverhärtung (Kapselfibrose). In diesem Fall oder bei einer Beschädigung des Implantats kann es erforderlich sein, dieses zu entfernen oder auszutauschen.
Die Implantate sind inzwischen sehr stabil produziert und es besteht kaum noch ein Risiko, dass der Inhalt austritt. Auch konnte ein Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und Brustkrebs nicht belegt werden.
Es handelt sich bei der Brustvergrößerung nicht um eine medizinisch notwendige Maßnahme. Patientinnen sollten sich genau überlegen, ob sie den Eingriff durchführen lassen möchten. Viele Frauen entscheiden sich zugunsten eines schönen, vollen Busens für eine Operation und gehen das Risiko ein. In einem Vorgespräch und in den Voruntersuchungen wird bestimmt, ob eine Operation möglich ist und wie groß die Brust werden soll. Der Arzt geht auf die Wünsche der Patientin ein und legt fest, was realistisch ist.
Die Brustvergrößerung kommt in Frage, wenn Unzufriedenheit aufgrund einer zu kleinen, zu schlaffen oder auffällig seitenungleichen Brust besteht. Die Brust ist ein wesentliches Geschlechtsmerkmal der Frau. Das Aussehen und die Beschaffenheit der Brust spielt für das Wohlbefinden und das Selbstbewusstsein eine große Rolle.
Meist besteht bei Frauen der Wunsch, einen formschönen Busen zu haben, der sich harmonisch in das Gesamtbild des Körpers einpasst. Dass eine besonders große Brust erzielt werden soll, ist selten und außerdem sprechen oft medizinische Gründe dagegen - schwere Brüste belasten den Rücken und können Haltungsschäden verursachen.
Empfindet die Frau ihre Brust als zu klein, dann kann sie mit der Operation vergrößert werden. Sind die beiden Brüste verschieden groß, dann ist eine Brustvergrößerung eine Maßnahme, sie symmetrisch zu machen.
Die Anlässe für eine Brustvergrößerung sind ästhetischer, psychologischer, aber bisweilen auch medizinischer Natur. Brüste, die als nicht schön empfunden werden, können die Besitzerin seelisch stark belasten. Die Brustvergrößerung kann Frauen in ihrem weiblichen Selbstverständnis weiterhelfen und das Selbstbewusstsein voranbringen. Gründe für eine Brustvergrößerung können sein:
Patientinnen sollten sich vor einer Operation über die Risiken der Brustvergrößerung im Klaren sein.
Vor einer Brustvergrößerung müssen Patientinnen einige Dinge beachten.
Frauen sollten bei der Auswahl des Chirurgen darauf achten, dass sie sich nicht überstürzt entscheiden. Zum Arzt sollte ein gutes Vertrauensverhältnis bestehen. Zumindest sollte der Chirurg den Titel Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie tragen.
Die Patientin sollte ausführlich mit dem Arzt beziehungsweise Operateur sprechen. In dem Vorgespräch mit dem Plastischen und Ästhetischen Chirurgen werden die Beweggründe der Patientin sowie ihre Vorstellungen hinsichtlich der Größe und Form der Brust besprochen. Der Arzt legt ihr die Erfolgschancen und die möglichen Risiken ausführlich dar. Mit dem Anästhesisten (Narkosearzt) erfolgt ein Gespräch, um die Art der Narkose festzulegen und die seltenen möglichen Komplikationen einer Betäubung durchzugehen.
Patientinnen sollten realistische Erwartungen zu dem Ergebnis der Brustvergrößerung haben. Trotz der guten Erfolgsaussichten dürfen auch die möglichen Risiken nicht vergessen werden.
Viele Patientinnen entscheiden sich für die Brustvergrößerung und gehen die Risiken ein. In die Überlegungen mit einbezogen werden muss auch der Umstand, dass das Schönheitsempfinden individuell ganz unterschiedlich ist. Sowohl Frauen als auch Männer finden zum Teil große Brüste ansehnlich, attraktiv und reizvoll - andere Frauen und Männer mögen lieber mittelgroße oder kleinere Brüste und wieder anderen ist die Brustgröße weitgehend egal.
Einige Voruntersuchungen sind notwendig, um das Ergebnis so gut wie möglich werden zu lassen und Risiken klein zu halten. Im Vorgespräch geht es auch um den Gesundheitszustand und eventuelle Vorerkrankungen der Patientin. Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, oder Allergien müssen dem Arzt mitgeteilt werden. Der Arzt begutachtet die körperlichen Voraussetzungen (Form und Volumen der Brust) und den Allgemeinzustand. Eine Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie) oder eine Ultraschalluntersuchung können erforderlich sein. Eine Untersuchung des Blutes auf Gerinnungswerte sollte vor allem vorgenommen, wenn die Patientin zu Blutergüssen oder schwer stillbaren Blutungen neigt. Voruntersuchungen können oft vom Hausarzt durchgeführt werden, sind aber auch einen Tag vor dem OP-Termin in der Klinik möglich.
Für die Operation sollte neben einem guten Gesundheitszustand der Patientin auch das körperliche Wachstum abgeschlossen sein, um das Ergebnis nicht zu gefährden. Abgesehen davon ist prinzipiell die Brustvergrößerung bei Erwachsenen in jedem Alter möglich. Ist die Patientin noch nicht volljährig, dann ist eine Einverständniserklärung der Eltern (beziehungsweise der gesetzlichen Vertreter) erforderlich.
Falls die Patientin stark an Gewicht abnehmen will, muss sie dies dem Arzt mitteilen, denn das wirkt sich auf den Zustand der Brüste aus. Auch der Zustand einer Schwangerschaft führt zu deutlichen Veränderungen an den Brüsten. Falls eine Schwangerschaft geplant ist beziehungsweise der Wunsch nach Kindern besteht, sollte die Frau das dem Chirurgen mitteilen.
Einige Erkrankungen sprechen gegen eine Operation zur Brustvergrößerung, beispielsweise
Ein individuell erhöhtes Risiko für Brustkrebs kann gegen die Operation sprechen, insbesondere weil spätere Untersuchungen der Brust deutlich erschwert sind (unter anderem die Röntgenuntersuchung, Mammographie).
Empfohlen wird, ab zwei Wochen vor dem Eingriff, nicht mehr zu rauchen. Rauchen kann zu Durchblutungsstörungen und einer erschwerten Wundheilung führen. Außerdem kommt es beim Rauchen zusammen mit der Anti-Baby-Pille vermehrt zu einer Blutgerinnselbildung. Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung müssen - in Absprache mit dem Arzt - zwei Wochen vor der Operation abgesetzt werden. Dazu gehört unter anderem Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®). Mit dem Arzt sollte besprochen werden, ob weitere Medikamente weggelassen werden müssen.
Die Brustvergrößerung wird in der Regel bei einem Krankenhausaufenthalt (stationär) und unter einer Vollnarkose durchgeführt. In Ausnahmefällen erfolgt sie in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie). Der Anästhesist (Narkosearzt) ist im Verlauf der ganzen Operation im Saal, um die Narkose zu regulieren. Die Operation dauert 45 Minuten bis anderthalb Stunden. Verschiedene Operationsmethoden können angewendet werden. Die Operation geschieht bei einem halbwegs aufgerichteten Oberkörper der Patientin, so dass die Implantate gleich in einer natürlichen Haltung gesehen werden.
Die Haut an der Brust wird eröffnet. Das geschieht durch einen vier bis fünf Zentimeter langen Schnitt. Der Schnitt kann geführt werden:
Die Wahl des Zugangswegs erfolgt anhand der Voraussetzungen wie
Am sichersten und einfachsten ist der Schnitt in der Falte unterhalb der Brust (submammär). Über den periareolären Schnitt (am Brustwarzenhof) lassen sich nur kleine Implantate oder die füllbaren Kochsalzimplantate einsetzen.
Über den Einschnitt präpariert der Arzt eine Aushöhlung, in die das Implantat eingeführt werden kann (Implantathöhle). Die Höhle kann
gelegt werden. Beide Operationsmethoden haben jeweils Vor- und Nachteile. Bei beiden Varianten kann aber gleichermaßen ein schönes Ergebnis erzielt werden.
Zusätzlich zur Vergrößerung kann bei einer schlaffen Brust eine Straffung vorgenommen werden. Für eine Bruststraffung sind weitere Hautschnitte erforderlich, deren Narben später häufig sichtbar sind. Sie gehen meist nach und nach zurück.
Am Schluss der Operation werden meist Drainagen (Schläuche zum Ableiten von Wundflüssigkeit) in die Wunde eingelegt. Wenn das Implantat stabil an der richtigen Stelle liegt, wird die Wunde vernäht. Ein straffer Verband wird aufgebracht, um die frisch operierte Brust stabil zu halten.
Um Brüste zu vergrößern, werden unterschiedliche Implantate eingesetzt. Neben den gängigen Implantaten aus Silikon bieten auch Kochsalzimplantate eine Möglichkeit, sie sind aber inzwischen eine Rarität. Silikonimplantate gelten als sicherer und sind meist langlebiger als Kochsalzimplantate. Nicht mehr verwendet werden Sojaölimplantate. Das Brustimplantat gibt es zum einen als Silikonkissen in fertigem Zustand, zum anderen aber auch als eine Art Ballon, der leer eingesetzt wird. Der Ballon wird erst dann mit einer Kochsalzlösung aufgepumpt (Kochsalzimplantat).
Silikonimplantate sind weich und geben in ihrer Form nach, so dass sie eine natürlich wirkende Auffüllung der Brust darstellen. Das Implantat an sich lässt sich nicht als solches ertasten.
Die Hülle der Kochsalzimplantate besteht ebenfalls aus Silikon, diese ist mit einer Kochsalzlösung befüllt. Kochsalzimplantate fühlen sich von außen nicht ganz so natürlich an. Sie können Flüssigkeit verlieren, Falten werfen und die Flüssigkeit kann merklich hin- und herschwappen.
Ein übliches Volumen, das das Implantat einnimmt, liegt bei 200 bis 350 Millilitern. Es kann aber viel kleiner (ab circa 80 Milliliter) oder weitaus voluminöser (bis circa 800 Millimeter) sein. Eine Körbchengröße kann ungefähr mit 200 Millilitern veranschlagt werden. Unabhängig dieser Richtwerte muss die Implantatgröße immer auch an die Körpermaße der Frau angepasst werden, damit die Brust nicht unharmonisch im Verhältnis zum restlichen Körper wirkt.
Das Implantat kann in verschiedensten Größen und Formen hergestellt werden. Für jede Brustvergrößerung kann damit individuell das passende Silikonkissen bereitgestellt werden. Implantate können eine rundliche oder eine tropfenartige Form aufweisen. Einige Implantate sind außen glatt, andere wiederum haben eine bestimmte äußere Beschaffenheit (Textur).
Brustimplantate sind Medizinprodukte, die Qualitätsauflagen genügen müssen und deren Sicherheit eingehend geprüft wurde. Sie müssen das Zertifikat "CE" für europäische Standards tragen.
Die Brustvergrößerung hat als operativer Eingriff verschiedene Risiken. Auch bei äußerst gewissenhaftem Vorgehen der Operateure können Komplikationen während oder nach der Operation nicht ausgeschlossen werden. Da die Verfahren und Materialien zunehmend verfeinert wurden, sind die Risiken insgesamt geringer geworden als früher.
Blutungen und Nachblutungen können eintreten. Ebenfalls sind Blutergüsse (Hämatome) möglich. In sehr seltenen Fällen können die Blutungen enorm stark sein und eventuell eine Bluttransfusion erforderlich machen. Die Transfusion hat ihrerseits mögliche Risiken bis hin zu einer (nur in extrem seltenen Fällen möglichen) Ansteckung mit HIV oder Hepatitis (Leberentzündung durch Viren). Eine Eigenblutspende ist eventuell möglich und kann dieses Risiko umgehen.
In den ersten Tagen nach dem Eingriff treten oft Schwellungen auf. Schmerzen sind möglich, öfter kommt es aber zu einem Spannungsgefühl. Nach einigen Wochen hat sich das unangenehme Gefühl in aller Regel gelegt.
Druckschäden an Gewebe und Nerven können selten aufgrund der Brustvergrößerung entstehen. Sie verschwinden meist nach einigen Wochen wieder. Sensibilitätsstörungen sind möglich und gehen ebenfalls wieder zurück, nur in äußerst seltenen Fällen können sie bestehen bleiben. Manche Patientinnen klagen über ein Fremdkörpergefühl, welches nach einiger Zeit normalerweise weggeht.
In circa einem von 50 Fällen tritt eine Infektion nach dem Eingriff auf. Manchmal muss deshalb das Brustimplantat wieder entfernt oder getauscht werden. In seltenen Fällen kommt es zu Durchblutungsproblemen, Wundheilungsstörungen oder überschießenden Narbenbildungen. Manche Menschen haben eine Veranlagung zu sehr verdickten, auffälligen und teils schmerzenden Narben, den Keloiden. Eventuelle starke Narben können mittels einer Folgeoperation (Narbenkorrektur) beseitigt werden.
Selten können sich Blutgerinnsel bilden (Thromben). Dies kann zu gefährlichen bis manchmal lebensbedrohlichen Blutgefäßverschlüssen wie einer Lungenembolie führen. Das Risiko für Blutgerinnsel ist erhöht, wenn die Patientin raucht und die Anti-Baby-Pille nimmt.
Allergische Reaktionen sind nicht auszuschließen, beispielsweise auf Medikamente oder Betäubungsmittel. Juckreiz und Hautausschlag, Erbrechen, aber auch lebensbedrohliche Folgen können bei einer allergischen Reaktion vorkommen.
Bindegewebe um das Brustimplantat herum bildet eine Kapsel. Diese kann sich verhärten (Kapselfibrose). In etwa vier Prozent der Fälle kommt es innerhalb der ersten zwei Jahre zur Kapselfibrose, in etwa 15 Prozent der Fälle findet sie sich innerhalb der ersten zehn Jahre. Die Verhärtung und Schrumpfung kann zu Schmerzen führen. Eine Folgeoperation kann notwendig werden. Die Kapselfibrose ist dank moderner Implantate seltener geworden.
Manchmal führt das Implantat zu Verkalkungen in der Brust.
Ein Auslaufen beziehungsweise Aufplatzen eines Brustimplantats braucht kaum befürchtet zu werden. Die äußere Schicht des Implantats ist sehr stabil. Dass Implantate im Körper reißen, ist sehr selten, da sie inzwischen stabil hergestellt sind. Vor allem kann ein Defekt am Implantat bei schweren Verletzungen auftreten. Selbst wenn sie reißen sollte, bleibt die Form moderner Silikonimplantate weitgehend erhalten, da sie ein widerstandsfähiges, stark vernetztes Silikongel enthalten. Ein Auslaufen des Inhalts ist bei quervernetztem Silikon, das in heutigen Implantaten verwendet wird, kaum möglich. Praktisch kann es nur bei sehr schwerem Aufprall zu einem Zerreißen des Implantats kommen (z. B. schwerer Verkehrsunfall). Silikon kann zwar herausquellen, aber sich nicht weit im Gewebe verteilen. Eine Fremdkörperreaktion (Silikonom) des Gewebes ist nicht auszuschließen. Falls ein (kaum noch eingesetztes) Kochsalzimplantat aufplatzt, ist die Kochsalzlösung für das Gewebe unbedenklich.
Die Brust kann nach der Operation asymmetrisch und unharmonisch aussehen. Das Implantat kann in manchen Fällen auch in der Brust seine Lage ändern. Selten bilden sich Falten am Implantat, etwa bei schlankem Körperbau und Implantaten mit flüssigem Inhalt. Nicht komplett auszuschließen ist, dass es durch Komplikationen zum Verlust der Brust kommt.
Das Risiko für Brustkrebs (Mammakarzinom) wird durch die Brustvergrößerung nicht erhöht. Allerdings gestaltet sich die Vorsorgeuntersuchung auf Krebs durch Mammographie (Röntgen) schwieriger. Zu erwähnen ist, dass sich nach der Brustvergrößerung das Risiko einer extrem seltenen Blutkrebs-Erkrankung namens ALCL bei der Verwendung rauer / texturierter Implantate etwas erhöht zu sein scheint.
Patientinnen sollten nach der Brustvergrößerungs-OP auf einige Besonderheiten achten. Eine richtige Nachsorge ist wichtig dafür, dass letztendlich das bestmögliche Ergebnis erzielt wird. Ein bis zwei Wochen Zeit sollten eingeplant werden, um sich nach dem Eingriff zu erholen.
Sollte die Operation ambulant durchgeführt worden sein, dann ist die Patientin nach dem Eingriff nicht verkehrstauglich und sollte sich abholen lassen.
Durch baldiges Aufstehen nach der Operation lässt sich die Gefahr reduzieren, dass sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden.
Einen Tag nach der Operation führt der Chirurg die erste Nachuntersuchung durch. Wenige Tage nach dem Eingriff werden die Drainageschläuche wieder entfernt. Die Fäden, die zum Vernähen der Haut verwendet wurden, können nach acht bis zehn Tagen vom Arzt gezogen werden. Für einige Tage sollte die Patientin nicht duschen.
Die Nachsorge beinhaltet, dass ein Stütz-BH getragen wird. Dieser sollte drei bis sechs Wochen weitestgehend Tag und Nacht anbehalten werden, danach noch drei Wochen tagsüber. Wichtig ist es, dass er zwar gut passen sollte, aber keinesfalls zu eng sitzen sollte. Das Tragen des BHs unterstützt das Erreichen einer optimalen Form der Brust. In den drei Monaten nach der Brustvergrößerung sollte kein Push-Up-BH (nach oben drückender BH) getragen werden.
Sport und körperliche Belastung ist nach einer Brustvergrößerung für sechs bis acht Wochen nicht erlaubt. Zu den körperlichen Anstrengungen, die vermieden werden sollten, gehören auch einige Tätigkeiten der Hausarbeit sowie Sex.
Einige Wochen nach der Operation kann die Patientin vorsichtig anfangen, ihre Brust zu massieren, um eine Kapselverhärtung zu verhindern. Die Brust bleibt oft bis einige Monate nach dem Eingriff noch gespannt und wird erst danach wieder weich. Die Durchblutung und der Heilungsprozess können durch kaltes Abduschen begünstigt werden.
Die Stellen mit den Operationsnarben sollten für sechs Monate nicht direkt besonnt werden. Die Gefahr besteht, dass sich an den Narben Pigmentstörungen entwickeln, die als bräunliche Verfärbungen auffallen können.
Die Patientin bekommt einen Implantatpass, in dem die Art des Implantats und dessen Herstellungsnummer vermerkt ist. Vor Untersuchungen der Brust (z. B. Mammographie = Röntgen der Brüste) muss die Patientin unbedingt dem Personal mitteilen, dass ihre Brust vergrößert wurde und den Implantatpass zeigen. Eine Untersuchung durch Ultraschall oder Kernspintomographie (MRT) statt des Röntgens ist möglich, aber muss von der Patientin selbst gezahlt werden.
Auffälligkeiten an der operierten Brust wie eine Formänderung, Erschlaffung oder Verhärtung, Verfärbung oder Temperaturänderung können auf Komplikationen hinweisen. Das sollte die Frau dazu veranlassen, sich sofort mit dem Arzt in Verbindung zu setzen und untersuchen zu lassen.
Anstelle der Operation, um ein Brustimplantat einzupflanzen, gibt es andere Methoden, die die Brust vergrößern oder größer wirken lassen. Dazu gehören:
Eine Brustvergrößerung ist auch ohne Implantate mit einer Eigenfett (Brustvergrößerung mit Eigenfett) oder Stammzellen (Brustvergrößerung mit Stammzellen) möglich. Dazu wird Fett an einer Stelle zunächst abgesaugt. Das Eigenfett wird gesäubert und vorbereitet, so dass es dann mit einer Kanüle in die Brust zur Auffüllung gespritzt werden kann. Die Methode ist sehr aufwändig.
Statt der Brustvergrößerung kann sich die Frau aber auch darauf besinnen, was die Natur ihr gegeben hat. Auch eine kleinere Brust kann schön wirken und harmonisch zum Rest des Körpers passen. Wichtig ist die richtige Ausstrahlung als Persönlichkeit, die zu einem guten Gesamteindruck und zum Selbstbewusstsein beiträgt.
Der Preis einer Operation zur Brustvergrößerung ist von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Zu den Kosten für die Operation an sich kommen die Ausgaben für die Brustimplantate, die Narkose, die Nachsorge und den Klinikaufenthalt. Im Verhältnis zu vielen anderen Schönheitsoperationen ist die Brustvergrößerung teurer. Zu rechnen ist mit Kosten von 4.500 bis 7.500 Euro.
Es gibt auch günstigere Angebote. Diese gilt es zu hinterfragen. So bieten einige Agenturen Brustvergrößerungen ab 2.000 Euro an. Wer sich für so ein Angebot entscheidet, sollte sich im Vorfeld über die Qualifikation des Arztes genau informieren.
Einige Patientinnen entschließen sich, die Brust-OP im Ausland durchführen zu lassen, in einigen Ländern liegen die Kosten nur bei 2.800 bis 3.500 Euro. Zu bedenken ist dabei aber, dass die hohen medizinischen Standards wie in Deutschland nicht immer gewährleistet sind und die Nachsorge sich im Ausland schwieriger gestalten kann. Die Entscheidung sollte wohlüberlegt sein und nicht bloß eine Sache des Geldes sein.
Die Krankenversicherung zahlt Schönheitsoperationen nicht. Bei der Brustvergrößerung ist eine Kostenübernahme möglich, wenn eine Patientin Brustkrebs hatte und die Brust amputiert wurde. Auch bei Fehlbildungen oder bei Transsexuellen ist es möglich, dass die Krankenkasse den Preis für die Brustoperation zahlt. Betroffene sollten sich im Vorfeld bei ihrer Versicherung erkundigen.
Meist kann die Operation zur Brustvergrößerung mit einem für die Patientin zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen werden. Die Patientin erhält eine den Wünschen entsprechende große, ästhetisch geformte Brust und vielen verschafft dies auch ein neues Selbstbewusstsein im Beruf und im Privatleben. Im Allgemeinen kann erreicht werden, dass die Brust trotz Vergrößerung natürlich wirkt.
Eine Garantie kann aber nicht ausgesprochen werden, dass die Brust absolut den Vorstellungen gerecht wird. Auch aus Gründen der rechtlichen Absicherung kann ein gutes Ergebnis nicht garantiert werden. Inzwischen ist die Operation für Schönheitschirurgen ein Routineeingriff und im Laufe der Jahrzehnte ist die Methode weiter optimiert worden.
Wie jede Operation beinhaltet auch die Brustvergrößerung Risiken. Zu den möglichen Komplikationen gehören Infektionen (in etwa einem von 50 Fällen) oder eine Verhärtung des Gewebes um das Implantat herum (Kapselfibrose). Dass ein Implantat ausläuft, ist bei modernen Silikonimplantaten kaum noch möglich. Das enthaltene Silikon ist widerstandsfähig und tritt - wenn das Implantat überhaupt wegen starker Gewalteinwirkung reißen sollte - nur wenig in das Gewebe aus. Narben nach der Brustvergrößerungs-OP sind zumeist sehr unauffällig, weil sie an kaum sichtbare Stellen gelegt werden und zudem in aller Regel klein bleiben. Nicht nachgewiesen werden konnte der Verdacht, dass der Riss eines Silikonimplantates Brustkrebs auslösen könne. Ebenfalls konnte nicht erhärtet werden, dass Autoimmunerkrankungen (Überreaktionen des Immunsystems gegen den eigenen Körper) entstehen können. Viele Hersteller von Brustimplantaten übernehmen eine lebenslange Garantie für ihre Produkte.
Die Patientin bleibt nach der Operation ein bis drei Tage in der Klinik. Circa eine Woche nach der Operation kann sich die Patientin normalerweise spätestens wieder in die Öffentlichkeit begeben. Sport ist nach zwei Monaten wieder ohne Einschränkungen möglich. Das endgültige Ergebnis lässt sich erst abschließend nach einem halben oder Dreivierteljahr bewerten.
Die Form der Brust bleibt über viele Jahre stabil, jedoch können Alterungsvorgänge nicht verhindert werden. Daher lässt sich auf lange Sicht eine schlaffe Brust oft nicht verhindern. Gegebenenfalls kann, falls gewünscht, eine weitere Operation (Bruststraffung) vorgenommen werden. Damit kann das zuvor gute Ergebnis von der Form her wieder erreichen.
Moderne Brustimplantate müssen nicht zwangsläufig ausgetauscht werden, wie es bei früheren Varianten der Fall war. Als Richtwert gilt 20 Jahre, nach denen bei vielen Patientinnen ungefähr das Implantat gewechselt werden muss. Wenn eine Beschädigung eingetreten ist oder es zu einer Kapselfibrose (Gewebeverhärtung) gekommen ist, muss das Implantat gewechselt werden.
Die Brustvergrößerung beeinträchtigt das Stillen nicht, wohl aber manchmal eine Bruststraffung, die bisweilen im selben Eingriff vorgenommen wird.
aktualisiert am 01.07.2022