Die Nachbehandlung eines Faceliftings liegt in erster Linie in der Hand des Patienten. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist es sehr wichtig, eine gute Wundbehandlung durchzuführen und auf die Anweisungen und Empfehlungen der behandelnden Ärzte zu hören.
Je nach Art des Eingriffs ist nach dem Facelifting noch ein stationärer Klinikaufenthalt von wenigen Tagen notwendig. Während dieser Zeit befindet sich meist noch ein Verband auf dem frisch operierten Gesicht und je nach Operationsmethode können auch Drainagen gelegt worden sein, die helfen, Blut und Wundflüssigkeit ablaufen zu lassen. Egal ob zu Hause oder in der Klinik, der Verband und die Drainageschläuche sollten möglichst nicht angefasst und auf gar keinen Fall selbst entfernt werden.
Auch wenn der Körper jetzt viel Ruhe braucht, ist Aufstehen und Herumlaufen in den allermeisten Fällen schon wenige Stunden nach der OP kein Problem und sogar angeraten, um Thrombosen in den Beinen vorzubeugen. Zur Vorsicht sollte der Patient sich von einer Person begleiten lassen, damit er nicht allein ist, wenn der Kreislauf nicht mitspielt. Einige Minuten laufen ist nach dem Eingriff für die Thrombose-Vorbeugung völlig ausreichend.
Starke Kaubewegungen, die die Gesichtshaut zu sehr strapazieren würden, müssen in den ersten Tagen vermieden werden. Kleingeschnittene oder sogar pürierte Speisen oder Suppen sind daher die beste Nahrung. Das Trinken ist direkt nach der OP wichtig, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren und eventuellen Kreislaufschwächen entgegenzuwirken. Ein Strohhalm kann hier in den ersten Tagen sehr hilfreich sein. Um die Gesichtshaut zu schonen, sollten Patienten in den ersten Tagen möglichst wenig sprechen und auf starke Mimik und das Ziehen von Grimassen verzichten.
Ist der Verband entfernt, ist sorgfältige Hygiene angesagt, um Entzündungen der frischen Wunden zu vermeiden. Dazu gehört, nicht mit den Händen ins Gesicht zu fassen und in den ersten Tagen nur klares Wasser zum Waschen zu verwenden. Seifen, Cremes oder Salben sind tabu, es sei denn, es handelt sich um ein spezielles Präparat, das vom Arzt verschrieben wurde.
Gegen Schwellungen und Hämatome helfen kühle Kompressen, die sehr vorsichtig auf das Gesicht aufgelegt werden können.
Nach etwa einer Woche ist das Duschen wieder erlaubt, Vollbäder bleiben jedoch noch für die nächsten zwei bis drei Wochen verboten.
Die Heilungsdauer ist von Patient zu Patient verschieden, bei dem einen heilt es schneller, bei dem anderen heilt es langsamer. Bis zum Ziehen der Fäden nach etwa 10 Tagen ist aber in jedem Fall Schonung angesagt.
Der Patient sollte sich in dieser Heilungsphase viel Ruhe gönnen und viel schlafen. Die beste Liegeposition ist auf dem Rücken mit leicht erhöhter Oberkörperlage. Sportliche Aktivitäten und jegliche Anstrengungen sind in den ersten Wochen ebenfalls tabu. Kurze Spaziergänge und leichte Bewegung an der frischen Luft sind für die Heilung jedoch zuträglich.
Alkohol und Nikotin sind während der ersten vier Wochen nach dem Eingriff streng verboten.
Schmerzen sind nach einem Facelifting normal. Der behandelnde Arzt wird dagegen gegebenenfalls ein Schmerzmittel verschreiben. Blutverdünnende Medikamente wie beispielsweise Aspirin dürfen jedoch nicht eingenommen werden. Am besten ist es, ohne Verordnung des Arztes gar keine Medikamente einzunehmen.
Wenn Fieber auftritt, die Schwellungen oder die Schmerzen zunehmen oder vermehrt Wundsekret aus den Wunden austritt, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Komplikationen wie Entzündungen oder Wundheilungsstörungen beeinflussen das Ergebnis des Eingriffs negativ und führen im schlimmsten Fall zu unschönen Narben.
Sonnenbäder oder Besuche im Solarium sind in den ersten zwei Monaten nach dem Eingriff auf jeden Fall zu vermeiden. Und auch danach kann es noch zu dunklen Verfärbungen des Narbengewebes kommen, die in vielen Fällen nicht wieder rückgängig zu machen sind. Bei einem längeren Aufenthalt in der Sonne müssen die Narben daher im ersten Jahr mit einer Sonnenschutzcreme mit besonders hohen Lichtschutzfaktor geschützt werden.
Auf jeden Fall ist zu bedenken, dass es sich hier nur um allgemeine Tipps und Richtlinien handelt, im Einzelfall sollte der Patient immer auf die Anweisungen seines Arztes hören und ihn bei Unsicherheiten um Rat fragen.
aktualisiert am 27.05.2019