Die Entfernung eines Nasenhöckers zählt zu den komplexeren Nasenkorrekturen. Sie ist der häufigste Grund, warum Patienten eine Nasenkorrektur wünschen. Wird ein Nasenhöcker entfernt, muss häufig die komplette Nase korrigiert werden.
Eine eingehende Voruntersuchung der Nase und ein Beratungsgespräch mit dem Chirurgen ist die Voraussetzung für die Operation. Mithilfe einer Computersimulation kann der Arzt zusammen mit dem Patienten die "neue" Nase entwerfen. Sind Arzt und Patient sich einig, wird der Arzt die einzelnen Arbeitsschritte erläutern.
Ein kleiner Höcker lässt sich durch Abraspeln des Knochens korrigieren. Ausgeprägte Höcker erfordern eine umfassendere Operation: Der überschüssige Knochen am Nasenrücken wird abgemeißelt. Das Nasendach ist nun offen ("open roof") und abgeflacht. Um die Nasenpyramide wieder herzustellen, muss die Nase gebrochen werden und die seitlichen Nasenteile werden in der Mitte zusammengeschoben. Durch das Abtragen des Höckers wirkt die Nase häufig unharmonisch lang im Gesicht. Im zweiten Schritt wird die Nase deshalb verkürzt und die Nasenspitze wird angehoben.
Für das Abtragen eines Nasenhöckers kommt sowohl die Operation über den geschlossenen Zugang wie über den offenen Zugang in Frage. Erstere erfordert keinen Schnitt an der Außenhaut der Nase, sondern wird komplett im Inneren der Nase durchgeführt. Bei Letzterer wird unter dem Nasensteg ein Schnitt gesetzt und die Nase sozusagen nach oben geklappt. Dadurch hat der Chirurg die Möglichkeit, das Operationsgebiet komplett einzusehen, und kann sehr präzise arbeiten.
Manche Chirurgen bieten für die Höckerentfernung eine weitere Methode an: Beim sogenannten halboffenen Zugang werden je Nasenloch zwei Schnitte gesetzt.
Auch bei einer sorgfältig geplanten Operation, die von einem erfahrenen Facharzt ausgeführt wird, können Komplikationen auftreten. Für eine kosmetische Nasenoperation besteht keine medizinische Notwendigkeit. Der Patient muss sich bewusst machen, dass er seinen Körper mit der Narkose und dem chirurgischen Eingriff völlig freiwillig einem Risiko aussetzt.
Zu ernsthaften medizinischen Komplikationen kommt es selten. Eine Reihe von unangenehmen Begleiterscheinungen in den ersten Wochen und Monaten nach der Operation sind unumgänglich. Hämatome und Schwellungen lassen sich nicht vermeiden. Geruchs- und Geschmacksempfinden sind zunächst beeinträchtigt. Es kann zu Taubheitsgefühlen im Bereich der Nase und der Oberlippe kommen. Mit den Wochen und Monaten werden diese Befindlichkeitsstörungen weniger und verschwinden schließlich.
Formveränderungen nach der Operation sind nicht auszuschließen. Wucherndes Narbengewebe und ungleichmäßige Narbenbildung können die Symmetrie der "neuen" Nase gefährden. Manchmal bilden sich solche Vernarbungen am Knochen von selbst zurück. Andernfalls ist eine operative Nachkorrektur notwendig. Dabei handelt es sich aber um einen kleineren Eingriff als die Erstoperation.
Bei dünner Haut und dann, wenn der Höcker nicht ganz glatt entfernt werden konnte, kann es auf dem Nasenrücken zu einer sichtbaren Unregelmäßigkeit der Kontur kommen. Diese lässt sich nur mit einer erneuten Operation beheben.
Falls die überschüssige Haut der verkleinerten Nase nicht mitschrumpft, kann eine sogenannte Papageiennase entstehen: Die Nasenspitze senkt sich beim Abheilen der Wunde tiefer als gewünscht.
Bis eine Nasenkorrektur ausgeheilt ist, dauert es ungefähr ein Jahr. Erst dann kann das endgültige Operationsergebnis beurteilt werden und eventuell eine Nachkorrektur erfolgen.
Eine sogenannte Pseudohöckernase sieht zwar für den Laien aus wie eine Höckernase, ist aber eigentlich das Gegenteil davon. Der sichtbare Höcker ist in diesem Fall ein hervorstehendes Knochenteil, um das herum sich die Nase abgesenkt hat. Würde der Chirurg hier wie oben beschrieben vorgehen und den Höcker abtragen, wäre das Ergebnis eine stark verkleinerte Nase, die im Gesicht unproportioniert wirken würde. Liegt eine Pseudohöckernase vor, ist eine andere Operationsmethode notwendig: Die Nase muss rund um den Höcker herum aufgebaut werden. Eine gute Alternative zu einer Operation kann in diesem Fall die Behandlung mit Hyaluronsäure sein: Das Hyalurongel wird ober- und unterhalb des Höckers injiziert, lagert sich dort an und kaschiert den Höcker.
aktualisiert am 02.09.2019