Welche Narkose beim Ohrenanlegen (Otopexie) zum Einsatz kommt, ist abhängig von den Präferenzen des Chirurgen und vom Alter und dem Wunsch des Patienten. Eine Ohrenkorrektur kann unter Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung stattfinden
Grundsätzlich kann das operative Anlegen der Ohren unter örtlicher Betäubung erfolgen. Allerdings sind Kinder unter zehn Jahren häufig sehr unruhig während der Operation und erschweren so dem Chirurgen präzises Arbeiten. Auch Patienten, die starke Angst vor einer Operation unter lokaler Betäubung haben, können auf Wunsch eine Vollnarkose erhalten.
Eine Vollnarkose erfordert immer ein Vorgespräch mit einem Anästhesisten. Da die körperlichen Belastungen einer Vollnarkose ungleich höher sind als die einer lokalen Betäubung, sollte das Risiko einer Vollnarkose gut überdacht werden. Eltern, deren Kind operiert wird, sollten sich über Vor- und Nachteile genau aufklären lassen.
Bei einer Vollnarkose ist darauf zu achten, dass der Patient sechs Stunden vor dem Eingriff nichts mehr isst, keine trüben Flüssigkeiten zu sich nimmt und nicht mehr raucht. Zwei Stunden vor dem Eingriff darf auch kein Wasser mehr getrunken werden. Ein Eingriff unter Vollnarkose kann nicht ambulant erfolgen. Der Patient muss wenigstens eine Nacht im Krankenhaus bleiben.
Im Normalfall wird eine Otopexie bei Kindern über zehn Jahren und bei Erwachsenen unter lokaler Betäubung durchgeführt. Dafür erfolgt ein kleiner Einstich hinter dem Ohrläppchen, um das Narkosemittel zu injizieren. Der Patient bekommt zusätzlich häufig noch ein Beruhigungsmittel, sodass der operative Eingriff im Dämmerschlaf an ihm vorbeizieht.
Nach einer Ohrenkorrektur unter örtlicher Betäubung ist der Patient noch etwas benommen und verbringt meist noch eine Weile in einem Aufwachraum. Ist der Eingriff komplikationslos, kann der Patient anschließend wieder nach Hause gehen. Er darf nicht selbst Autofahren und muss sich abholen lassen. Günstig ist es auch, wenn er die nächsten 24 Stunden jemanden in seiner Nähe hat, der sich um ihn kümmert und ab und zu nach ihm sieht. Patienten, die ein Baby oder Kleinkind zu Hause haben, brauchen für die ersten drei bis vier Tage Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Zu Hause sollte sich der Patient in den ersten Stunden nach der Operation einfach Ruhe gönnen und entspannen.
aktualisiert am 18.06.2019