Merck sagt am 01.12.2008
Sehr gehrter Herr Kollege Marsch,
ich nehme Bezug auf Ihre Antwort vom 23.11.08.
Erneut muss ich feststellen, dass Sie nicht davon ablassen können, über eine Methode zu urteilen, die Sie nicht kennen.
Sie besitzen keinerlei eigene Erfahrungen mit meiner Methode, Sie haben Sie bei mir nicht kennengelernt, auch noch nie mit ihr operiert.
Sie berufen sich auf einen Vortrag von Dr. Benedict, der angeblich auf Erfahrungen mit meiner Methode hingewiesen habe. Wenn Sie wirklich meine Methode kennen würden, wüssten Sie, dass Dr. Benedict gar nicht mit meiner Methode operiert. Er nennt sie nur so. Im Unterschied zu meiner Methode legt er den Knorpel tunnelartig frei, um ihn dann bearbeiten (ritzen) zu können. Dies erfolgt von einem Schnitt aus auf der Vorderseite der Ohrmuschel. Bei meiner Methode wird der Knorpel an keiner Stelle mehr freigelegt, somit auch nirgendwo mehr bearbeitet. Das einzig stabilisierende Element meiner Methode sind haltbare Fäden, die in einer ganz bestimmten Position unsichtbar unter der Haut liegen. Von der Kenntnis dieser Positionen hängt das immer sehr schöne kosmetische Ergebnis ab. Deshalb habe ich meine Methode auch "Fadenmethode" genannt, um sie von allen anderen Ohranlegeoperationen zu unterscheiden. Die Methode des Dr. Benedict ist eine Mischung aus herkömmlicher Methode mit Bearbeitung des Knorpels und meiner Fadenmethode. Aus unerklärlichen Gründen nennt er sie aber Fadenmethode und trägt damit zur Verwässerung des Begriffes "Fadenmethode" bei.
Ein weiterer Beweis dafür, dass Sie meine Methode nícht im Geringsten kennen ist, dass Sie sich nicht vorstellen können, dass sie auch bei Ohren mit grossem Cavum conchae geeignet ist. Hätten Sie die Ausführungen zu meiner Methode in meinem Ohren-Forum aufmerksam gelesen, wäre Ihnen nicht entgangen, dass sich ein grosses Cavum conchae mit meiner Methode durch Medialverlagerung der Anthelix verkleinern lässt, wodurch das abstehende Ohr in die gewünschte neue Stellung wandert.
Als weiteres Argument gegen meine Methode verwenden sie die hohe zweistellige Rezidivrate, die bei der Methode von Dr. Benedict zu verzeichnen ist. Diese Zahlen treffen aber überhaupt nicht auf meine Fadenmethode zu. Die neutrale Auswertung der Daten in meiner medizinsichen Datei durch eine Juristin hat bei über 3600 Ohren eine Rezidivrate von unter 5 Prozent ergeben. Wenn es sitmmt, dass Sie, wie Sie behaupten, eine über 30-jährige Erfahrung mit der traditionellen Methode haben und wenn Sie auch die Literatur kennen sollten, dann wissen Sie, dass es Pubklikationen gibt, in denen über Rezidivraten bis zu 70 Prozent bei den traditionellen Methoden berichtet wird.
Wie können Sie darüber berichten, dass Sie jahrelang Gore-Tex-Fäden bei Patienten wieder entfernen mussten, wo ich doch die Goretex-Fäden erst seit einem Jahr verwende. In dieser Zeit habe ich die besten Erfahrungen mit diesem Fadenmaterial gesammelt. Die Knoten machen überhaupt keine Beschwerden mehr. Das gab es nur hin und wieder bei den viel härteren Nylon- und Prolenefäden, weshalb ich diese Fäden nicht mehr verwende. Und wie Sie wissen, sind die sehr selten auftretenden Unverträglichkeiten gegenüber einem verwendeten Fadenmaterial überhaupt kein Argument gegen die Fadenmethode, denn Fäden der verschiedensten Natur werden auch bei den herkömmlichen Ohranlegemethoden verwendet, in letzter Zeit werden auch Gorte-Tex-Fäden bei den herkömmlichen Methoden verwendet.
Aus den genannten Gründen kann ich nicht verstehen, wie Sie schreiben können: "Ich hoffe, Sie akzeptieren, daß ich mir eine eigene Meinung zu der von Ihnen entwickelten Methode gebildet habe".
Die kann man sich doch nur bilden, wenn man die Methode kennt und auch selbt angewendet hat.
Mit freundlichen Grüßen
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck