Der Begriff Fadenmethode, im Fachjargon spricht man von Falttechnik, ist nicht geschützt, sodass die Formen der Fadenmethode voneinander abweichen können. Die Fadenmethode ist ein minimal-invasives Verfahren der Otopexie. Häufig wird beim Ohrenanlegen (Otopexie) eine konventionelle Operationsmethode mit einer Falttechnik kombiniert.
1967 veröffentlichte Dr. B. L. Kaye zum ersten Mal einen Artikel zu einer Fadentechnik beim Ohrenanlegen. Er kombinierte die herkömmliche Ritzmethode mit einer Fadenzug-Methode. Als erste schnittlose Ohrkorrektur bezeichnete Dr. Fritsch 1995 seine Operationsmethode. In den meisten Fällen stehen Ohren ab, weil die Anthelixfalte im Ohr unzureichend oder gar nicht ausgeprägt ist. Mithilfe von Matratzennähten formte Fritsch diese fehlende Anthelixfalte. Mit weiteren Stichen erreichte er die gewünschte Drehung der Ohrmuschel zum Schädel hin.
Sucht man nach Informationen zur Fadenmethode, trifft man am häufigsten auf Dr. Merck, einen Facharzt aus Konstanz. 1995 wandte er seine schnittlose Otopexie zum ersten Mal an. Kinder bis elf Jahre erhalten eine Vollnarkose, ältere Patienten werden unter lokaler Betäubung operiert. In das Ohr werden mit einer Nadel nicht resorbierbare Kunststoff-Fäden eingebracht (Fäden, die sich nicht selbst auflösen). Die fehlende Anthelixfalte im Ohr formt sich, indem die Fäden in Form gezogen werden. Damit legt sich das Ohr näher an den Schädel an und nimmt die gewünschte Position ein.
Durch die kleinen Nadelstiche entstehen bei der Operation keine Narben und auch die Abheilung erfolgt schneller als bei der herkömmlichen Operationsmethode. Dadurch, dass kein Schnitt gesetzt werden muss, kann sich der Patient während der Operation aufrichten und im Spiegel mitbestimmen, ob er mit der Stellung seiner angelegten Ohren zufrieden ist oder noch eine Veränderung wünscht.
Das Infektionsrisiko ist gering. Komplikationen können in seltenen Fällen durch eine Unverträglichkeit des Fadenmaterials entstehen. Die Fäden müssen dann wieder entfernt werden. Die Ohren können erneut mit einem anderen Faden angelegt werden.
Einige Ärzte raten davon ab, Ohren ausschließlich mithilfe des Fadens anzulegen, da sich das Ohr dabei nur verformt und nicht neu formt. Das Ohr steht unter dem Zug und der Spannung des Fadens. Besonders bei festem Knorpel stößt die reine Fadenmethode nach Ansicht vieler Fachärzte an ihre Grenzen.
Viele Chirurgen operieren daher nach der traditionellen Methode, bei der hinter dem Ohr ein Schnitt gesetzt wird und der zu stark ausgeprägte Knorpel, der für das Abstehen der Ohren verantwortlich ist, operativ entfernt wird. Häufig kombinieren sie diese Methode mit einer Falttechnik.
Bevor man sich für eine Ohrenkorrektur entscheidet, empfiehlt es sich, die Meinung verschiedener Fachärzte einzuholen.
aktualisiert am 21.06.2019