Die Korrektur von Ohrläppchen ist ein kleiner chirurgischer Eingriff mit geringem Risiko.
Wer über lange Zeit schweren Ohrschmuck trägt, übt permanenten Zug auf die Ohrläppchen aus. Die Folge ist eine Überdehnung, die sich auch dann nicht mehr zurückbildet, wenn kein Ohrschmuck mehr getragen wird.
Derzeit in Mode sind zudem verschiedene Piercingvarianten, die das Ohrläppchen auf unterschiedlichste Weise deformieren können. Allen voran ist das Tunnel-Piercing zu nennen, bei dem die Löcher in den Ohrläppchen durch Plugs und Expander systematisch gedehnt und vergrößert werden. Doch was heute noch angestrebt wird und im Trend ist, kann morgen bereits als unästhetisch empfunden werden. Einige Menschen haben auch von Natur aus sehr große Ohrläppchen, die sie verkleinern lassen möchten oder sie stören sich daran, dass ihre Ohrläppchen angewachsen sind.
Defekte an Ohrläppchen können durch Verletzungen, Ausriss eines Ohrringes oder Fehlentwicklungen des Ohres verursacht werden.
In all diesen Fällen kann ein kleiner chirurgischer Eingriff helfen: Wer sich mit seinen Ohrläppchen nicht mehr wohlfühlt, kann diese operativ korrigieren lassen.
Eine Ohrläppchenkorrektur ist ein Routineeingriff, der meist ambulant unter örtlicher Betäubung erfolgen kann. Die Operation dauert je nach den erforderlichen Maßnahmen häufig nicht viel länger als eine halbe Stunde und ist risikoarm.
Vorgehen und Schnitt-Technik bei einer Ohrläppchenverkleinerung richten sich nach den Gegebenheiten und dem gewünschten Endergebnis. Es gibt kein einheitliches Verfahren, das der Chirurg anwendet. Das gleiche trifft auf ausgerissene oder überdehnte Ohrläppchen zu. Das ausgedehnte Loch kann einfach vernäht werden, oder aber zu einem neuen Ohrloch geformt werden. Ausgeprägte Defekte können durch eine Hautlappenplastik behoben werden.
Nach der Operation kann der Patient sofort wieder nach Hause gehen. Am besten gönnt er sich den Rest des Tages Ruhe. Wer keiner körperlichen Tätigkeit nachgeht, kann bereits am nächsten Tag wieder arbeiten gehen. Ein Verband, der sieben bis zehn Tage lang getragen werden muss, schützt die Wunde. Anschließend werden die Fäden gezogen.
Auf körperliche Anstrengung und Sport sollte möglichst zehn Tage lang verzichtet werden. Beim Duschen und Haarewaschen ist darauf zu achten, dass die Wunde nicht mit Shampoo oder Seife in Berührung kommt. Auch auf den Umgang mit chemischen Haarfärbemitteln sollte einige Wochen verzichtet werden.
Bis auf kleine, feine Narben am Ohrläppchen erinnert nach dem Abheilen nichts an den Eingriff. Um den operierten Ohrläppchen eine Pause zu gönnen, sollte rund drei Monate lang kein Ohrschmuck getragen werden. Danach können die Ohrläppchen auch wieder gepierct werden.
Es gibt Menschen, die ihre Ohrläppchen zu klein finden und sich eine Vergrößerung wünschen. Eine Ohrläppchenvergrößerung kommt in vielen Fällen ohne die Chirurgie aus. Bei zu kleinen Ohrläppchen besteht die Möglichkeit, Hyaluronsäure zu injizieren. Diese Substanz, die auch im menschlichen Körper vorkommt, wird in der Schönheitschirurgie seit längerem verwendet, um Falten zu glätten und Gewebe aufzupolstern. Auch das Volumen von Ohrläppchen lässt sich auf diese Weise aufbauen. Da ein Teil der Hyaluronsäure sich mit der Zeit wieder abbaut, ist die Vergrößerung nur von begrenzter Dauer.
Ohrläppchen sind ein ziemlich schmerzunempfindlicher Teil des Körpers. Mit Schmerzen während der Operation ist aufgrund der örtlichen Betäubung nicht zu rechnen. Schwellungen im Operationsbereich in der ersten Woche sind normal. Auch Blutergüsse können sich bilden. In seltenen Fällen kann es zu stärkeren Schmerzen infolge einer Infektion kommen. Diese können mit Schmerzmitteln und Antibiotika effizient behandelt werden.
Die Kosten für den Eingriff variieren stark. Je nachdem, welche Korrektur vorgenommen werden muss, kann eine Ohrläppchenkorrektur zwischen 200 und 900 Euro kosten. Nur in einem Gespräch mit dem Facharzt lassen sich die genauen Kosten ermitteln. Da es sich um einen schönheitschirurgischen Eingriff handelt, muss der Patient die Operation in der Regel aus eigener Tasche bezahlen.
aktualisiert am 18.06.2019