adia sagt am 06.06.2014
Hallo Lisa25,
also ich würde dir dringend raten, diese 1. Nacht im Krankenhaus zu verbringen. Zum einen ist das gar nicht so schlimm (du bist ja quasi Privatpatienten und liegst demnach auch auf der Privatstation und die ist schon sehr komfortabel) und man hat dort wirklich die beste Versorgung auch was Schmerzmittel und Wundkontrolle betrifft. Aber das Wichtigste: man hat den Arzt im Notfall gleich vor Ort und zwar dann auch ein Arzt, der sich mit der Art von Problematik, die evtl. auftreten kann bestens auskennt. Besonders wenn die Klinik 100 km entfernt ist. Zu welchem Arzt würdest du denn notfalls daheim nachts fahren? Glaube kaum, dass dein Hausarzt für dich eine Nachtschicht einlegt. Was bleibt dir dann, außer eine Klinik zu suchen, die Notaufnahme hat. Bist du da schon mal gewesen? Weißt du wie lange du da hockst und wie es da meist zugeht?? Besonders mit so einen "Notfall"? Lass es lieber gleich bleiben...
Nicht zu vergessen wie angenehm das ist, ein Bett zu haben, das man elektr. verstellen kann, sodass man bequemer liegt als in dem eigenen Bett (sofern man dort diese Einrichtung nicht auch schon hat) Ein höhenverstellbares Kopfteil ist für die meisten quasi sie einzige Möglichkeit das Bett zu verlassen, denn wenn man flach auf dem Rücken schläft, kommt man ohne Hilfe die ersten Tage gar nicht mehr hoch.
Ich habe schon 2 BV hinter mir. Die 1. war vor 12 Jahren und vor 4 Wochen mussten meine
Implantate durch einen Defekt in der Hülle gewechselt werden. Ich erinnerte mich noch sehr gut an die Schmerzen nach der 1. OP damals (die ich sooo nicht erwartet hatte) und über die Möglichkeit intravenös Schmerzmittel bekommen zu können und dennoch dachte ich zunächst dran, jetzt nach der 2. OP auf eine Kliniknacht zu verzichten. Ich ging davon aus, dass nach dieser OP die Schmerzen nicht so groß sein könnten, schließlich war ja schon viel "Vorarbeit" in meinen Augen durch die 1. OP geleistet. Obendrein ist meine Klinik keine 20 km von meinem Wohnort entfernt. Dort hätte ich also im Notfall schnell gebracht werden können. Aber zum Glück habe ich dann doch die Nacht in der Klinik verbracht, denn die Schmerzen waren doch nicht ohne und ich war auch dankbar für die Rundumbetreuung. Die 145,-- Euro habe ich gerne noch zusätzlich investiert und ich fühlte mich absolut auf der sicheren Seite. Obendrein hatte ich ja auch Drainagen, die ich zwar übelst lästig fand, aber ich bin mir sicher, dass sie zu besseren Wundheilung und zur Verringerung von Schwellungen beitragen, denn wenn das Wundwasser abfließen kann dein Körper die Wundheilung viel besser verarbeiten und es soll so auch viel seltener zu Kapselfibrosen kommen.
Zu guter Letzt, denk daran auch eine 100 km lange Autofahrt kann nach so einer OP eine echte Tortour sein. Da haben schon einige im Auto übelste Kreislaufprobleme erlitten aufgrund von Schmerzen und Nachwirkungen durch die Narkose. Hab ich hier im Forum nicht selten gelesen. Also, ich würde sowas nicht auf mich nehmen. Erst recht nicht nach einer 1.OP
Wünsche dir alles Gute für deine BV und ein hoffentlich wunderschönes Ergebnis. Am Ende werden bei den meisten alle Kosten und Schmerzen belohnt :-))
LG
Adia