makai sagt am 01.10.2012
Hallo Bronna,
meine OP ist jetzt 3 Wochen her. Bei mir war es wie folgt:
-> am OP-Tag ging erstmal gar nichts. Ich konnte mich nicht allein aufrichten etc. Erst abends (die OP war morgens um 8 Uhr) habe ich es geschafft, im Beisein der Schwester mal aufzustehen, und das hat alles in allem ca. 20 Minuten gedauert. Gefühlt noch viel länger. Falls Du die OP ambulant machen willst, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sich vielleicht für die stationäre Aufnahme über Nacht zu entscheiden. Ich habe keine Idee, wie ich am OP-Tag hätte nach Hause kommen können - also, der reine Ablauf ist schon klar, aber ich hätte es vermutlich nicht ausgehalten, da mittags rauszumarschieren.
-> Am nächsten Tag sah die Welt schon anders aus. Der PC hat mir die Bandagen abgenommen und mich in den Sport-BH verpackt. Den Rest konnte ich selbst anziehen. Ich hatte sogar die Erlaubnis, abends zu duschen (habe selbstauflösende Fäden, der PC hat mir noch wasserabweisende Klammerpflaster draufgemacht).
-> Die Haare habe ich mir allein am Tag 4 oder 5 nach der OP gewaschen.
-> Gekocht habe ich recht direkt. Mein Tipp, wenn Du allein kochen musst: Besorg Dir geschnittenes und vorbereitetes TK-Gemüse. Ich wollte ca. 10 Tage nach der OP Kürbis-Möhren-Gemüse machen und war kaum in der Lage, den Kürbis und die Möhren zu schneiden. Und kann auch jetzt noch keine wirklich harten Sachen schnippeln (obwohl ich mir extra die Messer nochmal hab schärfen lassen).
-> Leichte Hausarbeiten habe ich nach ca. einer Woche gemacht, dann sehr dosiert. Alles, wo man Druck aufbauen muss, geht allerdings kaum... Also, etwas hartnäckigere Verschmutzungen mit nem Lappen wegzureiben wird eher langwierig.
-> Thema Autofahren: ich bin nach ziemlich genau zwei Wochen das erste Mal wieder Auto gefahren. Es war ein fremdes Auto, ein Schaltwagen und keine lange Strecke. Beim Einlegen des ersten Ganges hatte ich ein deutliches Ziehen auf der rechten Seite. Die Nacht danach hatte ich dann auch ziemliche Schmerzen rechts.
-> Schlafen: Ich kann mich seit ein paar Tage wieder kurzfristig auf die Seite drehen. Wirklich einschlafen geht nicht, weil es noch unangenehm ist. Seit 2 Tagen baue ich mir, um den Rücken zu entlasten, eine Konstruktion, um auf dem Bauch zu liegen und mal 1 bis zwei Stunden so zu schlafen: ich lege mir eine zusammengelegte Bettdecke unter den Bauch bzw. das Becken bis zu den Rippen. Vor den oberen Brustkorb bzw. direkt unter den Hals lege ich mir eine kleine Nackenrolle, dann für den Kopf ein flaches Kissen und darauf ein Nackenhörnchen. Der Brustbereich liegt also nirgends auf und hängt in der Luft. Das Ganze puzzel ich mir dann so zurecht, dass ich bequem liegen kann. Ein bis zwei Stunden kann ich so gut schlafen, dann werde ich i.d.R. wach (vmtl schickt mein Unterbewusstsein in dem Moment, in dem ich mich sonst auf die Seite drehen würde, einen Alarm) und drehe mich auf den Rücken... Wann ich ohne diese ganzen Vorkehrungen auf dem Bauch liegen kann, kann ich noch nicht absehen.
-> Thema Gehen: die ersten zwei Wochen habe ich für alle Fußwege ca. 30% mehr Zeit benötigt, weil ich - auch wenn es mir selbst nicht so vorkam - eher im Schneckentempo unterwegs war. Bin sonst allerdings auch eher eine recht zügige Geherin. Erstaunlicherweise war das Gehen in Schuhen mit Absatz (ca. 4 bis 6 cm) von der Belastung her wesentlich angenehmer als das Gehen in flachen Schuhen.
-> Thema Schmerzen: Ich habe ziemlich lange Novalgin benötigt. Tagsüber ging es recht schnell mit recht wenig und nach 12 Tagen ohne. Nachts bin ich aber sehr lange mindestens zwei Mal wachgeworden und musste etwas nehmen. Also, wenn Dein PC weiter weg ist, dann sorge dafür, dass er Dir einen ausreichenden Vorrat mitgibt (ca. 70 ml habe ich insgesamt benötigt), damit Du nicht unnötig fahren musst. Ich bin nicht sehr schmerzempfindlich und halte gerne auch mal was aus, statt mich so zuzumachen. Aber in dem Fall war es echt nötig - grade nachts... Also, ich wünsche Dir natürlich, dass Du weniger Schmerzen hast, aber wenn sie dann kommen sollten, dann wäre es gut, wenn Du Dich nicht quälen musst.
Soviel von mir! Ich wünsche Dir für Deine OP schon mal alles Gute. Ich würde mich freuen, danach von Dir zu lesen, wie es gelaufen ist.
LG von makai